Die Zukunft des KFZ-Kennzeichens: „Schlaue Schilder“

9. April 2014

Das Autokennzeichen im Wandel: Im Ausland wird bereits an einer elektronischen Verstärkung des Nummernschildes aufgerüstet. Medienberichten zufolge könnten sich nun auch in Deutschland solch elektronische Nummernschilder durchsetzen, jedoch mit Konsequenzen für den Datenschutz.

Während in Deutschland immer noch auf das klassisch geprägte Aluminiumblech mit der Kombination aus Buchstaben und Zahlen gesetzt wird, sind im Ausland die Nummernschilder teilweise schon mit integrierten Chips mit Zusatzinformationen ausgestattet, einem nicht entfernbaren dritten Kennzeichen oder Hologrammen bzw. speziellen Wasserzeichen.

Das sogenannte dritte Kennzeichen ist eine selbstklebende Folie im Scheckkarten-Format, die die Legende des eigentlichen Kennzeichens enthält und an der Innenseite der Windschutzscheibe befestigt wird. Dies hat den Vorteil, dass ein Diebstahl der Kennzeichen sinnlos werden würde, da bei der Montage an einem anderen Fahrzeug das Fehlen des passenden dritten Kennzeichens direkt auffallen würde. Darüber hinaus könnten diese dritten Kennzeichen als weiteres Merkmal einen Chip enthalten. Nach Angaben von Zeit-Online werden die Fähigkeiten solcher Chips in den vier Buchstaben RFID zusammengefasst, wobei das Kürzel für Radio-Frequency Identification stehe. Es handele sich um Funketiketten, die eine Reihe von zusätzlichen Informationen beinhalten können – sogar die Steuernummer. Die Chips könnten sowohl von der Zulassungsbehörde als auch der Polizei mit Informationen beschrieben werden, insgesamt seien bis zu 1000 Zeichen möglich. Allerdings bestehe die Notwendigkeit der Installation von passenden Lesesystemen, die in Bereichen mit Zugangskontrollen oder an Mautstellen genutzt werden, um die Daten von außerhalb des Fahrzeugs lesen zu können.

Die dargestellte Elektronik erscheint auf den ersten Blick vor allem für Behörden nützlich, ist aber insbesondere in datenschutzrechtlicher Hinsicht äußerst fragwürdig. Denn sofern die Straßen mit umfassenden Lesegeräten ausgerüstet werden würden, besteht die Möglichkeit die Bewegungsmuster fast jeder Autofahrer zu verfolgen. Ebenfalls problematisch ist, dass darüber hinaus noch zusätzliche Daten im Chip hinterlegt werden können.

Zeit-Online zufolge werden die elektronischen Nummernschilder jedoch erst dann relevant werden, wenn die PKW-Maut in Deutschland eingeführt wird. Bis dahin bleibe es in Deutschland bei den klassisch geprägten Nummernschildern.

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