Datenschutz bei Facebook

6. August 2013

Datenschutz bei Facebook – es gleicht einer neverending story. Vor knapp zwei Jahren war es laut Medienberichten der österreichische Jurastudent Max Schrem, der aufdeckte, in welchem Ausmaß Facebook persönliche Daten seiner Nutzer speichert. Diesen Sommer wurde bekannt, dass wegen einer Sicherheitslücke bei Facebook, private Kontaktdaten für Unbefugte sichtbar gewesen waren – und das ein Jahr lang.

Und selbst die umsichtigsten der rund 900 Millionen Nutzer, die sich aktiv darum bemühen, auf Facebook gewissenhaft mit ihren eigenen Daten umzugehen, haben es nicht leicht. Das Sichern persönlicher Daten ist auf Facebook immer noch ziemlich undurchsichtig, wenn gleich in der Vergangenheit von Seiten Facebooks hier nachgebessert wurde. Dem Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zufolge hat nur ein Zehntel der Jugendlichen das Gefühl, dass seine Daten bei Facebook sicher sind. Ein Grund ist auch, dass sich die Datenschutzbestimmungen oft ändern und schwer verständlich sind.

So einfach und intuitiv es dem Nutzer auf Facebook gemacht wird, sich mitzuteilen, so undurchsichtig, vielseitig und oft versteckt sind die einzelnen Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre.

Als User sollte man sich immer fragen, was man im welchem Maße öffentlich nutzen oder posten möchte. Beiträge, Kommentare, Fotos, Anwendungen, Standortmitteilungen, Chroniken, Markierungen und Freunde – alles kann Spuren hinterlassen. Deshalb gilt es bereits bei der ersten Anmeldung bei Facebook und dem Erstellen eines Profils besonders sorgfältig die Einstellungen zu wählen – auch wenn es zunächst sehr mühsam ist. Denn schon bei der Registrierung werden die Geburtsdaten und die Emailadresse des Users abgefragt. Nach erfolgter Registrierung sollte man über die Standard-Einstellungen für die Sichtbarkeit von Informationen („Alle“, „Freunde von Freunden“, „Nur Freunde“) hinaus die individuellen Privatsphäre-Einstellungen anpassen, um festzulegen, in welchem Umfang andere User mit einem in Kontakt treten und persönliche Daten sehen dürfen. Sein Profil richtig einzurichten ist unerlässlich und doch immer noch nicht genug. Es gilt auch die Einstellungen zur Chronik und zu Markierungen sorgfältig einzustellen, wie chip-online rät. Darüber hinaus sollte man behutsam mit Facebook-übergreifenden Anwendungen und der Nutzung von Facebook über mobile Endgeräte sein. Wird zum Beispiel über die Freundefinder-Anwendung beim iPhone synchronisiert, so werden alle Telefonbucheinträge an den Facebook-Server übermittelt. Wer weiß das schon?

Doch auch nach erfolgter Kündigung seines Facebook-Profils hat man nicht unbedingt Ruhe. Ob, in welchem Umfang und wie lange Daten auch nach der Kündigung bei Facebook gespeichert bleiben, ist seit Max Schrems Initiative zurecht fraglich. Auch kommt es vor, dass man weiterhin von Freunden auf Fotos markiert oder zu Veranstaltungen hinzugefügt werden kann. Bevor man sein Profil also endgültig löscht, sollte man vorsichtshalber alle bestehenden Facebook-Freundschaften „trennen“.

Was bleibt, ist, als User selber aktiv zu sein was den Schutz der eigenen Daten angeht und regelmäßig zu überprüfen, welche Möglichkeiten Facebook bietet, seine Einstellungen zu individualisieren und anzupassen. Als mündiger User sollte man sich zudem überlegen, was man der Öffentlichkeit in welchem Maße preisgeben will, anstatt wild zu posten, zu liken und zu kommentieren. Ebenfalls schadet es nicht, zu überlegen, wen man als Freund hinzufügen und welche Daten man mit ihm oder ihr teilen möchte. Facebook bietet zahlreiche Möglichkeiten die persönlichen Daten zu schützen. Es ist nur nicht immer einfach, diese zu finden oder richtig anzuwenden. Zeit, die hier investiert wird, ist jedoch ganz bestimmt keine vergeudete.