Schlagwort: Bargeldobergrenze

Debatte um Bargeldobergrenze

22. Februar 2016

In der EU debattiert man derzeit über eine Bargeldobergrenze, um Kriminellen die Arbeit zu erschweren. In den USA wird sogar die gänzliche Abschaffung des Bargeldes vorgeschlagen, denn laut Aussage des ehemaligen US-Finanzministers Larry Summers wäre die Welt ohne Bargeld ein besserer Ort. In einigen Mitgliedstaaten der EU gibt es bereits eine Obergrenze für Barzahlungen, so z. B. in Frankreich i. H. v. 1000 Euro. Allerdings unterscheiden sich die Höhen in den betroffenen Mitgliedsstaaten noch voneinander. In einigen Ländern scheint das Zahlen mit Bargeld ohnehin nicht mehr zeitgemäß zu sein. In Dänemark und Schweden z. B. verzichten viele Bürger auf die Bezahlung mit Bargeld, sondern erledigen ihre Einkäufe auf elektronischem Wege, wie beispielsweise mit dem Smartphone. In Deutschland hingegen sieht das Tableau anders aus. Einer Studie der Bundesbank zufolge zahlen 53% der Deutschen lieber bar, als auf elektronischem Wege. Aus Angst vor dem Verlust personenbezogener Daten lehne der Großteil der Deutschen die Bezahlung mit dem Smartphone ab. Die Angst durch bargeldlose Bezahlung gläsern zu werden, ist auch nicht ganz unbegründet. Allein durch die Zahlung mit der EC-Karte besteht die theoretische Möglichkeit, z. B. durch das Zusammentragen weiterer aus dem Internet gewonnener Informationen ein detailliertes Kundenprofil zu erstellen.

Befürworter der Bargeldobergrenze behaupten, diese sei effizient im Kampf gegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung. Datenschützer hingegen stehen der Bargelddebatte kritisch gegenüber. Demnach seien in der Argumentation Parallelen zur Vorratsdatenspeicherung vorhanden; auch diese werde mit Terrorbekämpfung begründet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte in der EU weiterentwickeln wird.

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