Schlagwort: Cyberkriminalität

Bitkom: „Drei Viertel von Cyberkriminalität betroffen“

3. Januar 2023

Der Digitalverband Bitkom veröffentlichte zu Jahresbeginn die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zu Erfahrungen mit Cyberkriminalität. Befragt wurden in Deutschland 1.014 Personen ab 16 Jahren, die das Internet nutzen.

Drei von vier Internetnutzerinnen und -nutzern 2022 betroffen

Nach den Ergebnissen der Umfrage waren drei von vier der Befragten (75 Prozent) 2022 von Cyberkriminalität betroffen. Die Ergebnisse folgen dem Trend der letzten Jahre. Während 2019 noch 40 Prozent nicht von Cyberkriminalität betroffen waren, waren es 2020 nur noch 34 Prozent. 2021 waren es mit 21 Prozent dann fast genauso viele wie 2022 mit 22 Prozent.

Erfragt wurden beispielsweise Erfahrungen mit Schadsoftware, Betrug beim Online-Shopping oder auch Beleidigungen in sozialen Netzwerken. Bei der Hälfte der Befragten waren persönliche Daten ungefragt weitergegeben worden. Auch der Betrug beim Online-Einkauf oder Online-Banking sowie die Infizierung mit Schadprogrammen trat häufig auf. Bei drei Prozent fand sogar ein Identitätsdiebstahl statt. Bei den Delikten im Rahmen der Interaktion mit anderen Usern fielen insbesondere Beleidigungen und sexuelle Belästigungen auf. Dabei waren Frauen mehr als doppelt so oft betroffen wie Männer.

Ignorieren statt reagieren

Kaum einer der Befragten gab an, auf Forderungen eingegangen zu sein. Vielfach (ca. ein Drittel) entschieden sie sich dafür, auf den Vorfall nicht zu reagieren. Rund die Hälfte suchte das Gespräch mit Freunden und Bekannten. In etwa genauso viele suchten Kontakt mit dem Unternehmen, beispielsweise der Social-Media-Plattform, der Bank oder dem E-Mail-Anbieter. Einige löschten auch ihren Account oder kündigten diesen.

Mehr Polizeieinsatz gegen Cyberkriminalität

Während nur ein knappes Fünftel den Weg der Strafanzeige bei der Polizei wählte, fand sich ein breiter Konsens für einen stärkeren Einsatz der Polizei gegen Cyberkriminalität. So forderten 97 Prozent eine bessere Finanzierung spezieller Polizeieinheiten. 93 Prozent wünschten sich eine stärkere Polizeipräsenz im digitalen Raum. Dagegen fanden nur sieben Prozent die öffentliche Debatte zur Cyberkriminalität übertrieben.

Sicherheitsmaßnahmen und gesunder Menschenverstand

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sprach sich dafür aus, dass jeder entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen müsse. Man müsse damit rechnen, im Internet auf Cyberkriminelle zu treffen. Daher sei es beispielsweise erforderlich, sichere Passwörter zu nutzen, Virenschutzsoftware zu nutzen oder auch persönliche Informationen nur sparsam weiterzugeben. Dazu helfe auch „gesunder Menschenverstand gegen Cyberkriminelle“, so Rohleder. „Wie in der analogen Welt gilt auch im Digitalen: Sind Angebote zum Beispiel von Online-Shops einfach zu gut, um wahr zu sein, sollte man die Finger weglassen. Und wer online von entfernten Verwandten oder Bekannten um Geld gebeten wird, sollte prüfen, ob es sich dabei wirklich um die vorgeblichen Personen handelt“.

Hardware-Hersteller Nvidia Opfer von Cyber-Attacke geworden

4. März 2022

Der US-amerikanische Hardware-Hersteller Nvidia scheint Opfer einer Cyber-Attacke geworden zu sein. Ein Sprecher von Nvidia bestätigte den Angriff. Man gehe momentan nicht davon aus, dass ein Zusammenhang zum Ukraine-Konflikt bestünde.

Hinter dem Angriff steckt wohl die südamerikanische Ransomware-Gruppe “Lapsus$”. Diese war in den letzten Monaten für mehrere Cyber-Angriffe verantwortlich, u.a. auch für den auf den größten portugiesischen Medienkonzern Impresa. Die Gruppe gibt an, von Nvidia rund 1 TB an Daten erlangt zu haben. Erste Daten, darunter Anmeldedaten von Mitarbeitern, wurden im Netz veröffentlicht. “Lapsus$” verlangt von Nvidia, eine bestimmte Limitierung an von ihnen hergestellten Grafikkarten (betreffend das Schürfen von Kryptowährung) zu entfernen. Sollte Nvidia dem nicht nachkommen, sollen weitere interne Daten veröffentlicht werden.

Weiterhin veröffentlichte die Gruppe eine Stellungnahme, in der sie berichteten, Nvidia habe ihren Angriff direkt zurück verfolgen können und die dort gefundenen Daten verschlüsselt. Jedoch habe man die Daten vor der Verschlüsselung bereits kopieren können.

Nvidia arbeitet momentan daran, die Details des Angriffs zu untersuchen. Ransomware (ein Schadprogramm, das als Erpressungssoftware benutzt wird) wurde laut eigenen Angaben bei Nvidia bisher nicht entdeckt.

Experten warnen vor einer erhöhten Gefahr von Cyberattacken in der Corona- Krise

26. März 2020

Laut IT-Sicherheitsexperten machen sich Kriminelle die momentanen Sorgen und Ängste von Nutzern, hinsichtlich des Coronavirus, zu Nutze.

Demnach würden Kriminelle unter anderem gefälschte E-Mails zu Coronavirus-Themen im Namen der Weltgesundheitsorganisation WHO oder im Namen von Hotelketten, Fluggesellschaften und Fitnessstudios verschicken. Ziel sei es, an die Passwörter der Nutzer zu gelangen.                 Mit Anklicken der in den E-Mails enthaltenen Links werde der Nutzer auf eine Pishing-Seite weitergeleitet oder es lade sich eine Schadsoftware im Hintergrund.

Aber auch das von vielen Arbeitgebern im Zuge der Corona-Krise angesetzte Homeoffice berge laut den Experten große Risiken. Da viele Arbeitscomputer nun dauerhaft außerhalb der Firmennetzwerke liefen, seien diese auch nicht mehr so gut geschützt. Die Experten empfehlen daher Arbeitgebern, die Ihren Mitarbeitern einen Fernzugriff auf das Firmennetzwerk ermöglichen, den Zugang mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung abzusichern – lesen Sie in diesem Zusammenhang auch gerne unseren Beitrag aus der Themenreihe.

Vor allem aber bestehe für öffentliche Gesundheitseinrichtungen ein hohes Risiko, Opfer von Cyberangriffen zu werden. Insbesondere Krankenhäuser seien ein beliebtes Ziel für Attacken mit sogenannten Erpresserprogrammen, die die IT-Systeme verschlüsseln und anschließend ein Lösegeld fordern. Für einige Kriminelle sei gerade die Corona-Krise ein großer Anreiz um Krankenhäuser anzugreifen.

Darknet-Server durch LKA beschlagnahmt

27. September 2019

Am Donnerstag Abend wurde ein Darknet-Rechenzentrum in Rheinland-Pfalz durch das LKA gestürmt. Deutschen Ermittlern gelang dadurch ein erheblicher Schlag gegen die internationale Cyberkriminalität.

Mehrere Hundert Einsatzkräften gelang es sieben Tatverdächtige festzunehmen, darunter auch die vermeintlichen Betreiber des illegalen Rechenzentrums. Ein dort gelagerter Server wurde durch das LKA direkt vom Netz genommen.

Ein Sprecher des LKA erklärte, dass gegen die festgenommenen Personen wegen Waffenhandels, Drogenhandels und allem anderen was im Darknet verbreitet wird, ermittelt würde. Dem Einsatz des LKA gingen mehrere Jahre Ermittlungsarbeit voraus. Von dem genannten Rechenzentrum aus wurde außerdem der weltweit zweitgrößte Darknet-Marktplatz “Wall Street Market” betrieben, welcher bereits im Frühjahr zerschlagen werden konnte. Über den Darknet-Markplatz wurden ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware gehandelt sowie ein Angriff auf ca. eine Millionen Telekom-Router im Jahr 2016 ausgeführt.

Kategorien: Hackerangriffe
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Zugriff auf Kundendaten durch Phishing-Mails

21. Januar 2019

Es werden zurzeit E-Mails im Namen der Deutschen Bank mit dem Betreff “Informationen zu Ihrem Bankkonto” versendet. In dieser E-Mail wird darauf verwiesen, dass aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) das TAN-Verfahren annulliert werden müsste. Dabei soll der Betroffene das angehängte Formular benutzen um die Änderung des TAN-Systems kostenfrei durchzuführen. Tut er dies nicht, würde die Deutsche Bank dies manuell durchführen und eine Gebühr dafür verlangen.

Hierbei handelt es sich um keine E-Mail von der Deutschen Bank. Als Absender der E-Mail wird “info@db.com” angezeigt. In der Email befindet sich in der Anlage eine Datei mit dem Namen “Formular.html”. Das ist die eigentliche Phishing-Seite, über die die Daten der Betroffenen gestohlen werden.

Die Deutsche Bank hat auf ihrer Seite einen Sicherheitshinweis veröffentlicht, in der sie vor den Phishing-Mails warnt. Die Empfänger der E-Mails sollen nicht auf enthaltene Buttons oder Links in der E-Mail klicken. Wurde bereits auf den Button oder Link geklickt, dürfen in keinem Fall persönlichen Daten eingegeben werden, da diese sonst unverschlüsselt bei den Cyberkriminellen landen.

Länderübergreifende Cybersicherheitstrategie gefordert

Bürger, Unternehmen und Staat sollen mit einer länderübergreifenden Strategie für mehr Internet-Sicherheit besser gegen die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe geschützt werden. Die Union forderte in einem der deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Papier einen “Notfallplan, um innerhalb kurzer Zeit auf den Abfluss sensibler Daten, digitale Wirtschaftsspionagen oder Sabotage reagieren zu können”.

Darüber hinaus verlangen die Fraktionschefs von CDU und CSU in Brüssel in dem Entwurf für die am Montag endende zweitägige Konferenz, dass bundeseinheitliche gesetzliche Mindeststandards für die Sicherheit informationstechnischer Geräte benötigt werden. Gelten soll dies beispielsweise für Endverbraucher-Geräte wie Laptops und Mobiltelefone. Angebote sollen von Anbietern von Online-Diensten und Hersteller von Geräten so gestaltet werden, “dass ausreichend starke Passwörter von den Benutzern gewählt und diese regelmäßig geändert werden müssen”.

Weiter verlangt die Union härtere Strafen für Cyberkriminelle, indem das Strafrecht im Bereich der Cyberkriminalität ergänzt wird. Im Entwurf heißt es: ” Mit Abschreckung und hohem Verfolgungsdruck können Erfolge zum Schutz aller erzielt werden.” Wenn es nach der Meinung der Fraktionschefs von CDU und CSU geht, soll es in allen Ländern zentrale Anlaufstellen für die Wirtschaft geben. Der direkte Informationsaustausch sowie schnelle Hilfe vor Ort sollen hier in den Fokus gerückt werden. Die Idee dahinter ist, dass Bundes- und Landesbehörden “finanziell, technisch, personell und infrastrukturell so ausgestaltet werden, dass Cyberangriffe schnellstmöglich erkannt, betroffene Kreise gewarnt und identifizierte Schwachstellen schnellstmöglich umgehend beseitigt werden können”. Dafür sollen von Bund und Ländern länderübergreifend regelmäßige Krisenmanagementübungen gemacht werden.

US-Justizministerium beschuldigt Chinesen des Hackings

29. November 2017

Drei chinesische Mitarbeiter des Unternehmens Guangzhou Bo Yu Information Technologie Company Ltd. werden von dem US-Justizministerium bezichtigt, Cyber-Attacken auf den deutschen Großkonzern Siemens AG ausgeübt zu haben. Die Angriffe auf das Netzwerk von Siemens sowie zwei weiteren deutschen Unternehmen fanden zwischen den Jahren 2011 und 2017 statt.

Bei Siemens versuchten die Hacker im Sommer 2014 Passwörter und Nutzernamen abzugreifen. Im Sommer 2015 wurden erfolgreich 407 Gigabyte geschützter Daten des Unternehmens entwendet.

Siemens äußerte sich dabei aus Prinzip nicht zu Angelegenheiten, welche die interne Sicherheit betreffen. Jedoch betonte der Unternehmenssprecher, dass die Datensicherheit für das Unternehmen weltweit von höchster Priorität sei und Siemens seine Infrastruktur streng überwache und schütze.

Die drei Angeklagten befinden sich derzeit nicht in Gewahrsam und werden als Einzelpersonen behandelt, nicht als vom chinesischen Staat unterstützte Hacker. Beispiele wie dieses bestätigen Studien, die in Cyberangriffen auf Unternehmen eine allgegenwärtige und ernstzunehmende Bedrohung sehen.

Aktionswoche zur Prävention von Cyberkriminalität

9. November 2015

Mit einer speziellen Aufklärungswoche vom 09.11. bis zum 13.11. will das Bundeskriminalamt (BKA) zusammen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf die durch Cyberkriminalität drohenden Gefahren aufmerksam machen. Unter anderem sollen Fragen wie beispielsweise Wie kann man sich im Internet gegen den Diebstahl digitaler Identitäten schützen? Was tun gegen betrügerische Phishing-Mails? Wie gehe ich verantwortlich mit meinen Daten um? mit Hilfe allgemeiner Informationen, statistischem Material sowie erklärenden Podcasts zu den einzelnen Gefahrenquellen beantwortet werden.

Sowohl BSI als auch BKA geben in diesem Rahmen hilfreiche Vorsorgetipps, wie beispielsweise Checklisten zur Absicherung des PCs gegen Angriffe durch das Internet oder für den sicheren Umgang mit mobilen Geräten.

Deutschland beteiligt sich durch diese Aktionswoche an der Präventionskampagne “Operation Blackfin” der britischen National Crime Agency (NCA), wie auch Europol und achte weitere Staaten.

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