Schlagwort: Kreditkartendaten

Einkaufen mit der Kreditkarte verrät Identität des Nutzers

4. Februar 2015

Eine aktuelle Studie mit dem Titel „Einzigartig im Shoppingcenter: Zur Wiedererkennung mit Metadaten aus Kreditkarteninformationen“ des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge und der dänischen Aarhus Universität macht deutlich, dass nur wenige Daten bei Kreditkartenzahlungen ausreichen, um fast jeden erkennbar zu machen.

Die Ergebnisse dieser Studie, für die Kreditkartendaten von 1,1 Millionen Nutzern aus 10.000 Geschäften untersucht wurden, ist nun im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlicht worden. Personenbezogene Daten wie Name, Kreditkarten- und Kontonummer wurden entfernt, es stand den Forschern lediglich ein Zeitstempel mit einer Genauigkeit von einem Tag, der Name und Ort des jeweiligen Geschäftes und der gezahlte Betrag zum Zwecke der Identifizierung zur Verfügung. Allein anhand dieser Daten konnten sie bis zu 90 % der an der Studie teilnehmenden Personen identifizieren und bewiesen damit, wie wenige Daten tatsächlich nötig sind, um Personen ausfindig zu machen: Ihr Einkaufsmuster, ermittelt anhand von nur vier Datenpunkten, verrät so viel Individualität, dass die jeweiligen Personen und damit prinzipiell auch alle weiteren Kreditkartendaten zu ermitteln sind.

Als Fazit der Studie wird festgehalten, dass die heute üblichen Methoden zur Anonymisierung von Datensätzen keinen ausreichenden Schutz für die Sicherung der Anonymität mehr bieten. Es müssten mithin Regeln für die Veröffentlichung von Datensätzen gefunden werden, die sicherstellen, dass die Menschen nicht zweifelsfrei identifizierbar sind. Ob die Pseudonymisierung von Datensätzen hier der richtige Weg ist, wird zur Zeit auch bei den Verhandlungen über die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung diskutiert.

Vor Xbox-Verkauf private Daten sicher löschen

2. April 2012

Wie heise.de berichtet, sollten private Verkäufer der Spielekonsole „Xbox 360“ sorgfältig darauf achten, ihre privaten Daten von der Konsole zu löschen. Die eingebaute Funktion, das Gerät auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, reiche hierfür nicht aus, hätten Forscher der Drexel University herausgefunden.

Sie gaben an, eine so genannte refurbished Konsole erworben zu haben, auf der sie über spezielle Software direkt auf das Dateisystem hätten zugreifen können. Dort sei es ihnen möglich gewesen, Kreditkartendaten des Vorbesitzers aufzuspüren. Ihre Empfehlung laute daher, das Dateisystem vor der Rückgabe der Spielekonsole mehrfach mit sinnlosen Daten zu überschreiben. Andernfalls könnten Wiederherstellungsprogramme früher gespeicherte Daten wieder sichtbar machen, weil das System der Xbox diese nicht wirklich lösche, sondern nur als gelöscht markiere.

Microsoft reagierte nach dem Medienbericht mit Kritik, weil keine Details zu der Untersuchung an Microsoft herausgegeben worden seien. Das Unternehmen meldete weiter, die Xbox speichere in der Regel keine Kreditkartendaten auf den lokalen Speichermedien. Bei der Wiederaufbereitung gebrauchter Konsolen würden zudem alle Daten zweifelsfrei gelöscht.

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Kreditkartendaten israelischer Internetnutzer veröffentlicht

4. Januar 2012

Medienberichten zufolge wurden die Kreditkartendaten einiger tausend israelischer Internetznutzer veröffentlicht. Für die Veröffentlichung verantwortlich zeichnet sich, nach eigener Aussage, der Hacker 0xOmar von der group-xp, einer saudi-arabischen Splittergruppe von Anonymous.

Die Veröffentlichung betrifft wohl bis zu 400.000 Datensätze von denen nach Angaben von Kreditkartenunternehmen jedoch nur rund 14.000 tatsächlich gültig sind. Die Kreditkartenunternehmen gaben weiterhin an, die betroffenen Karten zu sperren und in Folge des Datenlecks entstandene Schäden automatisch zu ersetzen. Quelle eines Großteils der Daten soll die israelische Sportwebsite One.co.il sein. (se)

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Mindestens 25 Schadenersatzklagen gegen SONY

15. Mai 2011

Nach dem im vergangenen Monat bei dem Hack des von dem Elektronikkonzern Sony weltweit betriebenen Playstation-Netzwerks bis zu 100 Mio. Daten von Nutzers des Netzwerks von unbekannten Tätern kopiert worden sind, sind nach Angaben des von Thomson Reuters betriebenen internationalen Legal-Services-Anbieters Westlaw vor US-Gerichten bereits mindestens 25 Sammelklagen gegen das Unternehmen eingereicht worden. Zudem ist auch das FBI sowie die New Yorker Staatsanwaltschaft an Ermittlungen gegen den Konzern beteiligt.

Ziel der Kläger ist es, gemeinsam eine Schadensersatzzahlung von dem Elektronik-Reisen zu erhalten. Die von Sony getroffenen Sicherheitsmaßnahmen zur Zugriffskontrolle seien ungenügend gewesen, heißt es in den eingereichten Klageschriften. Schwerpunkt der erhobenen Vorwürfe ist aber die Tatsache, dass Sony – nachdem die Täter nach eigenen Angaben des Unternehmens Zugriff auf bis zu 12,3 Mio. Kreditkarten Zugriff genommen haben – noch etwa eine Woche zugewartet habe, bevor der Vorfall öffentlich gemacht wurde. Bei einem schnelleren Handeln hätte der Schaden deutlich reduziert werden können.

Die Herausforderung für die Kläger in den bisher angestrengten (und noch zu erwartenden) Verfahren dürfte aber nach wie vor der Nachweis eines konkreten Schadens für die Betroffenen sein, nachdem erst im letzten Monat eine vergleichbare Sammelklage gegen RockYou, einen Entwickler von Applikationen für Facebook und andere soziale Netzwerke von den zuständigen Bundesrichtern in Oakland, Kalifornien, zurückgewiesen würde.