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Apple: Spracherkennung Siri birgt Datenschutzrisiken

26. Juli 2012

Apples Spracherkennungsassistentin Siri (Abkürzung für: Speech Interpretation and Recognition Interfaceerfreut sich seit ihrer Einführung im Betriebssystem iOS 5 großer Beliebtheit. Dabei ist zu vermuten, dass vielen Nutzern die konkrete Funktionsweise der Software nicht bewusst ein dürfte. Gleiches dürfte für die datenschutzrechtlichen Bedenken, insbesondere wegen des Umstandes, dass jede Sprachanfrage auf den Servern von Apple auf unbestimmte Zeit gespeichert wird,  gegenüber der Software gelten.

Wie Technology Review in seiner Online-Ausgabe berichtete, ermöglichen die gespeicherten Daten über die Anlage von Stimmprofilen auch die biometrische Identifizierung von Nutzern. Apple-Sprecherin Trudy Muller soll dies bestätigt, jedoch zugleich darauf hingewiesen haben, dass das Unternehmen besonders hohen Wert auf den Schutz der Privatsphäre seiner Kunden legt. So würden die Anfragen der Nutzer und die dazugehörigen Antworten verschlüsselt übertragen und die aufgezeichneten Daten nicht mit anderen Informationen zu den Nutzern verknüpft. Nach dem Bericht stimmt dies jedoch nicht in Gänze: Um eine Frage an Siri zu bearbeiten, sollen die Sprachdaten an Apple-Server übertragen, in Lautbestandteile zerlegt und die erkannten Worte dann inhaltlich analysiert werden. Um den Inhalt in einen Kontext zu stellen, greife das Analysesystem auch auf die Kontaktliste und die Position des Smartphones zurück, von dem die Frage stammt. Die Stimmaufzeichnung berge daher grundsätzliche Gefahren. Zum einen könnten die Daten an nicht autorisierten Stellen gelangen und sowohl für Strafverfolgungsbehörden als auch für Hacker von großem Interesse sein. Zum anderen könnten repressive Regime sich für Aufzeichnungen interessieren, wer sein Smartphone nach dem Ort einer politischen Demonstration gefragt habe.