Kategorie: Online-Datenschutz

Bestätigt: Facebooks Freundefinder rechtswidrig

4. Februar 2014

Der Freundefinder von Facebook: Nahezu jeder hat schon mal mit ihm zutun gehabt, ganz gleich, ob er selbst Mitglied des Netzwerks ist oder nicht. Wer Mitglied ist, dem ist die Ansprache auf der Facebook-Seite geläufig „Kennst du Max Musterman?“. Erstaunlich weitläufig sind die Vorschläge von Facebook, wer alles mit einem in Kontakt stehen und wen man doch zu seinen Freunden hinzufügen könnte.

Noch mehr verwundert es, wenn man als Nicht-Mitglied von Facebook kontaktiert wird, zum Beispiel per E-Mail mit Inhalten, dass ein Bekannter oder Verwandter bei Facebook sei und ob man nicht auch beitreten wolle, oder dass ein Bekannter ihn auf einem Foto bei Facebook markiert habe. Wohlgemerkt, ohne dass der Empfänger der E-Mail überhaupt Mitglied des Netzwerkes ist. Wie kann das sein, fragten sich in der Vergangenheit viele. Bereits im Jahr 2010 wurde darüber berichtet, wie Facebook an Daten sogar von Nicht-Mitgliedern gelangt.

In Kurzform: Facebook erlaubt sich, unter bestimmten Umständen und Einstellungen der Nutzerkonten, Adressbücher der E-Mail-Provider seiner Nutzer hochzuladen und/oder die Adressbücher auf dem iPhone des Nutzers zu durchforsten. Das heißt im Klartext, Facebook hat unter Umständen Zugriff auf alle E-Mailadressen, mit denen oder über die man jemals per Mail in Kontakt getreten ist und es synchronisiert die Kontaktdaten aus dem Smartphone des Nutzers.  Das klingt ungeheuerlich. Aber aus dem „Kleingedruckten“ bei Facebook geht natürlich hervor, dass der Nutzer irgendwann in irgendeiner Form dazu eingewilligt hat.

Der Verbraucherverband Bundesverband hat gegen dieses Vorgehen und nebenbei auch gegen einige AGB´s von Facebook geklagt. Schon 2012 hat das Landgericht Berlin in einem Urteil (Az. 16 O 551/10, Urteil vom 06.03.2012) Facebook die Verwendung einiger bestimmter AGB´s – insbesondere betreffend der Freundefinder-Funktion – untersagt. Daraufhin ging das Unternehmen in Berufung, welche nun vom Kammergericht Berlin mit Entscheidung vom 24.01.2014 zurückgewiesen wurde (Az. 5 U 42/12). Wie haufe mitteilt, betonten die Richter, dass für das Netzwerk nicht das schwacher ausgeprägte irische Datenschutzrecht gelte, sondern das strengere deutsche. Die Verantwortlichkeit  für die Verarbeitung der Daten liege nicht bei der europäischen Hauptniederlassung in Irland, sondern bei dem Mutterkonzern in den USA.

Der Urteilstext wurde bislang noch nicht veröffentlicht. Eine Stellungnahme seitens Facebook ist daher wohl auch noch nicht zu erwarten. Eine Revision gegen das Urteil wurde vom Kammergericht Berlin nicht zugelassen.

Wie sicher sind E-Mail-Dienste?

29. Januar 2014

Seit kurzem in aller Munde: Der Datenklau bei GMX. Das wirft die Frage auf, wie sicher ist eigentlich mein E-Mail-Dienst?

Dieser Frage sind auch c´t und heise-Security in der aktuellen Ausgabe  (c´t 4) nachgegangen, wie heise online schreibt und haben dabei 16 Anbieter getestet. Das überraschende Ergebnis vorweg: Drei kleine und eher unbekannte Anbieter – namentlich MyKolab, Posteo und Privat DE Mail – überzeugten noch vor den Großen der Brange wie GMX, Web.de oder T-Online.

Getestet wurden unter anderem ob und in welcher Art die Anbieter die E-Mails ihrer Kunden verschlüsseln, welche Einstellungen den Servern zugrunde liegen und ob und welche Meta-Informationen (wer tritt wann mit wem via E-Mail in Kontakt, ohne dass es um den Inhalt geht) anfallen. Gerade letztgenannte Informationen sind es, die laut Edward Snowden für die Geheimdienste interessant sind.

Positiv festhalten lässt sich laut heise, dass sich in Punkto Sicherheit bei allen Anbietern viel tut. Den ganzen Test und Tipps, wie man beispielswiese sicher zu einem neuen Anbieter umzieht, befindet sich in der aktuellen Ausgabe der c´t.

Kategorien: Allgemein · Online-Datenschutz
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Massenhaft E-Mail-Adressen samt Passwörtern geknackt

22. Januar 2014

Bei der Analyse von Botnetzen wurden 16 Millionen gestohlene digitale Identitäten entdeckt, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik berichtet. Das BSI hat eine Seite eingerichtet, auf welcher geprüft werden kann, ob der eigene Account betroffen ist, indem der Nutzer seine E-Mail-Adresse dort eingibt. Bei einem Treffer erhält der Nutzer eine Nachricht per Mail an die angegebene Adresse.

Institut für Digitale Ethik eröffnet

14. Januar 2014

An der staatlichen Hochschule der Medien in Stuttgart eröffnete gestern das neue Institut für Digitale Ethik (DIE), das erste seiner Art im deutschsprachigen Raum, wie heise online berichtete . Da der Cyberspace kein rechtsfreier Raum ist, darf er auch kein ethik-freier Raum sein. Die Digitalisierung der Gesellschaft begründe die Notwendigkeit, zu überprüfen, wie die Online-Welt die reale Welt und umgekehrt beeinflusse, sagt Professorin Petra Grimm, Angehörige des dreiköpfigen Leitungsteams. Wie in der realen Welt, brauche es auch im Internet einvernehmliche Verhaltens-Vereinbarungen für ein homogenes, sicheres und respektvolles Miteinander – in beiden Welten.

Das neue Institut wartet mit Veranstaltungen, Beratung, Forschung und Lehre auf. Auch der Medienenthik-Award, kurz META genannt, zur Auszeichnung von „wertevermittelndem Journalismus“ ist hier angesiedelt, der jährlich von einer studentischen Jury der Hochschule verliehen wird. „Ziel ist es, Positivbeispiele eines ethischen und wertebewussten Journalismus hervorzuheben und so auf ethische Fragestellungen in der Medienwirtschaft aufmerksam zu machen“, heißt es auf der Instituts-Homepage.

Das Institut finanziere sich aus öffentlichen Mitteln und aus Aufträgen. Einen Auftrag erhielte das Institut bereits von der EU-Initiative Klicksafe, in deren Auftrag es einen Leitfaden für Jugendliche für wertebezogenes Handeln im Netz entwickeln solle, schreibt heise.

UK: Regierung will extremistische Websites blockieren

6. Dezember 2013

Die britische Regierung will Medienberichten zufolge Internet Service Provider zwingen, extremistische Websites zu blockieren. Eine Spezialeinheit werde dafür Inhalte identifizieren, die als untauglich für eine Veröffentlichung einzuordnen sind, dies an Firmen, wie BT, BSkyB und Virgin Media weitergeben und die Blockierung anweisen. Man wähle damit ein ähnliches Procedere wie bei der Blockierung kinderpornographischen Materials.

Hacker veröffentlichen SMS von Vodafone

4. Dezember 2013

Wie der Spiegel berichtet, ist es Hackern Ende der vergangenen Woche erfolgreich gelungen, die Website des Telekommunikationskonzerns Vodafone in Island anzugreifen. Dabei wurden durch die bis dato noch unbekannten Angreifer SMS von 70.000 Vodafone-Kunden veröffentlicht. Unter diesen befanden sich auch Parlamentsabgeordnete und Minister des Landes. „Es sieht so aus, als wenn die Hacker Zugriff auf sensible Daten hatten“, teilte Vodafone in einer Stellungnahme mit. Vodafone kündigte an unter Hinzuziehung von IT-Experten die genauen Ausmaße und das Vorgehen des Angriffs überprüfen zu wollen. Die Website war daraufhin kurzzeitig vom Netz genommen worden.

Kategorien: Hackerangriffe · Online-Datenschutz
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Hamburg: Fahndung über Facebook

2. Dezember 2013

Der Innensenator Hamburgs Michael Neumann möchte Medienberichten zufolge bei der anstehenden Innenministerkonferenz empfehlen, den Weg für polizeiliche Fahndungen über das soziale Netzwerk Facebook  freizumachen. Eine Fahndung der Polizei müsse möglichst viele Menschen erreichen, da käme man um soziale Netzwerke wie Facebook “nicht länger herum”, so der Senator.  Er sei davon überzeugt, dass die Nutzung des Netzwerke die Erfolgsaussichten der Fahndung der Polizei deutlich verbessern werde. Bislang würde Facebook nur von den Beamten des Bundeskriminalamtes sowie in Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern zu Fahndungszwecken genutzt.

LG Berlin: 25 Klauseln der Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen von Google rechtswidrig

21. November 2013

Google muss nach einem Bericht der Zeit einen weiteren rechtlichen Rückschlag auf deutschem Boden hinnehmen. Nach Klagen von Verbraucherschützern urteilte das Gericht, 25 Klauseln innerhalb der Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen von Google sind rechtswidrig. Diese seien zu unbestimmt formuliert und würden das Recht der Verbraucher unzulässig einschränken. Betroffen seien Nutzungsbestimmungen hinsichtlich des Rechts von Google, Anwendungen von einem Gerät zu entfernen, Funktionen von Diensten abzuschaffen sowie sämtliche in den Diensten eingestellte Daten zu überprüfen, zu ändern und zu löschen. Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig. Google kündigte bereits an Berufung einzulegen.

Kategorien: Online-Datenschutz
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Hacking-Angriff auf US-Regierungsserver

20. November 2013

Von Dezember 2012 bis Oktober dieses Jahres konnten Unbekannte der Anonymous-Gruppierung Medienberichten zufolge Zugriff auf Server der US-Armee und der Energie- und Gesundheitsministerien nehmen. Dies sei durch Ausnutzung eine Sicherheitslücke in Adobes Webframework ColdFusion realisiert worden. Das FBI untersuche derzeit den Vorfall. Es sollen wohl personenbezogene Daten und Informationen von mehr als 100.000 Mitarbeitern des Energieministeriums und deren Familienmitgliedern entwendet worden sein. Weitere Details, z.B. welche sonstigen Daten von welchen Einrichtungen kopiert werden konnten, seien nicht bekannt oder würden derzeit noch nicht bekannt gegeben.

Kommt die Vorratsdatenspeicherung doch?

13. November 2013

2010 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das umstrittene Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung gegen das Grundgesetz verstoße. Nun will der Vizechef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Günter Krings, die umstrittene Vorratsdatenspeicherung erneut einführen, wie heise.de schreibt. Im Rahmen der geplanten großen Koalition soll die Speicherung von Verbindungs- und Standortdaten, also die überfällige Umsetzung der EU-Richtlinie, erneut in Angriff genommen werden. Wichtigstes Argument hierfür ist für Krings die Kriminalitätsbekämpfung. Krings betont, dass die Sicherheit der Bürger im Internet unbedingt gewahrt werden müsse. Eine weitere Empfehlung Krings ist eine europäische Cloud, die ein gleichmäßig hohes Schutzniveau bieten soll. Am heutigen Mittwoch wird das Thema Vorratsdatenspeicherung innerhalb der großen Koalitionsverhandlungsrunde Programmpunkt sein.

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