Datacoup kauft Nutzerdaten

19. Februar 2014

Das New Yorker Start-Up-Unternehmen Datacoup bietet derzeit in einem Betatest Nutzern Geld für deren Daten. Für acht US-Dollar im Monat erhält das Unternehmen die Zugangsdaten zu Twitter- und Facebook-Accounts und zu Kreditkartenabrechnungen der Nutzer, berichtet heise online. In der Online-Welt sind Nutzerdaten, mit denen sich Verhaltensmuster aufzeichnen, Nutzerprofile erstellen und sogar Trends vorhersagen lassen, bares Geld wert.

Datacoup wertet die so erhaltenen Informationen aus, erstellt Trends und verkauft diese zu Marktforschungszwecken weiter. Speziell für Werbezwecke sind diese Informationen von enormem Potenzial. Aber auch unter verhaltensökonomischen Gesichtspunkten sind solche Daten nicht uninteressant. Derzeit haben sich 1500 Personen für den Betatest angemeldet, sagt Matt Hogan, Firmenmitgründer von Datacoup. Hogan glaubt auch, dass Verbraucher auf diese Weise mehr Kontrolle über die eigenen Daten erhalten. Grundsätzlich sei es ja sinnvoll, wenn man weiß, was mit den eigenen Daten geschieht. Wie heise online schreibt, werden die Datensätze anonymisiert und ein sorgsamer Umgang garantiert.

Datenhändler gibt es nicht wenige. Die Inovation bei Datacoup ist  jedoch die Verbindung von Informationen zum Onlineverhalten mit Informationen zum Kaufverhalten von ein und der selben Person.

In wenigen Monaten soll der Dienst auch für die Allgemeinheit geöffnet werden. Dann kann man seine privaten Kreditkarten- und Login-Daten für einen (geringen) monatlichen Betrag an Datacoup veräußern. Darüber hinaus plant das Unternehmen auch weitere Datensätze von Verbrauchern ins Angebot mitaufzunehmen, beispielsweise Browser-Verläufe.

Ein nicht uninteressanter Nebeneffekt für den Verbraucher ist, so Hogan, dass er überhaupt erstmals über den Wert seiner Daten nachdenkt. Hogen sieht sich auf der Seite der Verbraucher und glaubt, ihm mit solchen Angeboten mehr Kontrolle über die eigenen Daten zu geben.

Kategorien: Online-Datenschutz
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