Klinikum Kassel: Liste mit Patientendaten in Fußgängerzone “verloren”

14. Juni 2012

Medienangaben zufolge hat ein Passant in der Kasseler Fußgängerzone eine Liste mit Namen, Geburtsdaten und Diagnosen von 20 Patienten der Psychiatrie des Klinikums Kassel gefunden. Die Sprecherin des verantwortlichen Klinikums habe den Vorfall bestätigt. Es handele sich um ein Übersichtsblatt, wie es für Visiten oder internen Übergaben verwendet werde. Nach intensiven Recherchen gehe man davon aus, dass “menschliches Versagen einer einzelnen Person” die Ursache sei, heißt es in einer Stellungnahme der Geschäftsführung. Der Vorfall sei dadurch erklärbar, “dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin die Liste versehentlich nicht im Datenmüll entsorgt, sondern in einer Kleidungstasche vergessen und später aus Unachtsamkeit verloren hat.”

Die mit dem Vorfall befasste Referatsleiterin für das Gesundheitswesen bei dem Hessischen Datenschutzbeauftragten, Rita Wellbrock, soll diesen Datenfund als “bedauerlichen Einzelfall” bezeichnet haben. Man erwarte nun einen Bericht der verantwortlichen Stelle. Das Klinikum habe bereits eine weitere Schulung der Abteilung mit dem internen Datenbeauftragten zugesagt und die Anschaffung zusätzlicher Geräte für eine zeitnahe Aktenvernichtung vor Ort in Aussicht gestellt. Wenn adäquate Maßnahmen ergriffen würden, werde von einer Beanstandung abgesehen, so Wellbrock.