Bedenken gegen Online-Kurse von Unis

3. Dezember 2015

So genannte MOOCs, massive open online courses, werden inzwischen auch von deutschen Universitäten, wie beispielsweise der LMU München, angeboten. Insbesondere aus datenschutzrechtlicher Sich begegnen sie jedoch erheblichen Bedenken, wie Recherchen von NDR, Süddeutscher Zeitung und des SRF jetzt gezeigt haben.

In diesen Online-Kursen können Studenten aus der ganzen Welt an Vorlesungen renommierter Professoren teilnehmen, die für sie mit Videos attraktiv aufbereitet werden und die Möglichkeit vorsehen, sich mit den Dozenten und anderen Studenten auszutauschen. Bei der LMU München werden die Inhalte dieser Kurse durch das kalifornische Start-up Coursera vorbereitet, dem Weltmarktführer auf diesem Gebiet.

Das für Coursera geltende amerikanische Recht sieht allerdings vor, dass die dem Unternehmen durch die Kurs-Anmeldung vorliegenden Daten für alle möglichen weiteren Zwecke verarbeitet und genutzt werden dürfen – laut der Recherche-Gruppe sehen die Verträge mit Coursera sogar vor, dass die personenbezogenen Daten der Teilnehmer an Arbeitgeber oder Personalvermittler verkauft werden dürfen. Die Zahl der Betroffenen ist dabei enorm: Weltweit soll es sich um rund 16,5 Millionen Nutzer handeln.

Auch in Punkto Transparenz handelt das Unternehmen alles andere als vorbildlich: Eine Anfrage der Recherchierenden, welche Daten genau gespeichert werden und was damit im Einzelnen geschieht, ließ Coursera unbeantwortet. Es steht zu befürchten, dass ganze Nutzerprofile (welche Videos hat sich ein Nutzer angeschaut? wie hat er bei Tests abgeschlossen? mit wem wurde sich ausgetauscht?) dort vorliegen und eben auch Verwendung finden.

Einige deutsche Universitäten sind dazu übergegangen, ihre Lerninhalte über Plattformen in Europa zu betreiben.

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