Clearview wurde auch von Privatpersonen genutzt

12. März 2020

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass das Unternehmen Clearview riesengroße Datenbanken zur Gesichtserkennung erstellt hatte (wir berichteten). Dazu verwendete es Milliarden Fotos aus öffentlich zugänglichen Quellen wie Facebook, Twitter und LinkedIn. Nach ersten Angaben des Unternehmens wurde das Programm nur Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden, wie ausgewählten Sicherheitsexperten zur Verfügung gestellt. Laut jüngsten Berichten der New York Times und der Webseite BussFeed News wurde die Datenbank jedoch auch von Privatpersonen für rein persönliche Zwecke genutzt.

Das Programm ist derart konzipiert, dass es Menschen in Echtzeit erkennt und dem Nutzer verschiedene Informationen zur identifizierten Person liefert. Es entsteht ein automatisch generiertes, biometrisches Profil, das neben dem Namen weitere persönliche Daten wie Wohnort, Aktivitäten sowie Freunde und Bekannte anzeigt.

Dem Bericht der Times zufolge bekamen Private und Unternehmen Zugang zur App, um Investitionsanreize zu schaffen. Dies wurde mittlerweile auch vom Gründer bestätigt. Der Billionär John Catsimatidis nutzte die App beispielweise um seine Einkaufshäuser vor Diebstählen zu schützen. Nach Angaben der Times missbrauchte er das Programm aber auch um seiner Tochter nachzuspionieren. Investoren und Freunde des Gründers verwendeten die App um auf Partys anzugeben. Die Liste der Leute, die Cleaview privat genutzt haben sollen, wird immer länger. Cleaview’s Kunden kommen dabei nicht nur aus den USA und Kanada. Zu den mehr als 2.200 Klienten gehören scheinbar auch Organisationen in Saudi-Arabien und den Vereinten Arabischen Emiraten.

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