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Telefónica: Verzicht auf Analyse und Vermarktung von Standortdaten in Deutschland

2. November 2012

Das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefónica, das in Deutschland mit der Marke o2 vertreten ist, wird nach eigenen Angaben auf die Analyse und Vermarktung von Standortdaten ihrer deutschen Kunden mittels des Programms “Smart Step” verzichten. Man sei zwar überzeugt davon, dass das von Telefónica Dynamic Insights vorgestellte Produkt alle Datenschutzansprüche erfüllt. Bei allen Produkteinführungen gelte jedoch, dass Datenschutz und Kundenzufriedenheit oberste Priorität hat. Nach dem Feedback der Kunden habe man sich entschieden, Smart Steps in Deutschland nicht einzuführen.

 

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LDI RlP: Mobilfunkanbieter verwertet Standortdaten seiner Kunden

Der rheinland-pfälzische Landesdatenschutzbeauftragte (LDI RlP) Edgar Wagner äußerte anlässlich der jüngst bekannt gewordenen “Vermarktungsstrategie” des spanischen Mobilfunkanbieters Telefónica, zu dem auch das Unternehmen o2 gehört, Kritik. Der Telekommunikationkonzern plane durch das Projekt “Telefonica Dynamic Insight” Ortungsdaten von seinen Kunden, die Aufschluss geben, wann und wie lange sich ein Kunde – auch ohne zu telefonieren – aufhält, wirtschaftlich zu verwerten. Ermöglicht werde dies durch einen neuen unscheinbare anmutenden Passus im Vertragswerk des Mobilfunkanbieters, wonach o2 zukünftig nicht nur die Vertragsdaten (z.B. Anschrift, Bankverbindung und Ausweisnummer), sondern auch die bei der Mobilfunknutzung anfallenden Verkehrsdaten zu Vermarktungszwecken nutzen will. Zu diesen Daten würden neben den Nummern der Gesprächspartner auch die Standortdaten der Nutzer zählen. Schon jetzt werbe o2 seinen Werbekunden gegenüber mit dem Angebot: “Mit Telefónica Dynamic Insights können Sie ab jetzt sehen, wohin sich Kunden bewegen, während sie sich bewegen. Sie erfahren, wo Ihre potenziellen Kunden wirklich sind, wann sie da sind – und wie oft.”
Es müsse ausgeschlossen werden, dass höchstpersönliche Informationen meistbietend veräußert werden – dem Supermarkt von nebenan, dem PR-Konzern, vielleicht aber auch dem eigenen Arbeitgeber oder dem misstrauischen Ehegatten, kommentiert Wagner dieses Angebot. Da die Einführung des Vermarktungssystems in Deutschland bereits angekündigt wurde, rät Wagner den Kunden von o2 schnell zu handeln. Es solle gegenüber o2 protestiert werden und man solle der Nutzung ihrer Daten zu Werbezwecken ausdrücklich widersprechen. “Der Kampf um die wirtschaftliche Vermarktung der Kundendaten ist in vollem Gange. Jetzt heißt es für die Verbraucherinnen und Verbraucher, aufmerksam zu sein und dem Handel mit den eigenen Daten einen Riegel vorzuschieben. Solange der Gesetzgeber nicht wirksam einschreitet, muss jeder selbst für den Schutz seiner Daten eintreten.”, so Wagner.