Android-Apps mit erhöhtem Risikopotential
Bereits am 28. Februar 2014 haben wir über ein Datenleck bei der App Tinder berichtet. Wie eine aktuelle Untersuchung des Frauenhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) von 10.000 Android-Apps zeigt, ist dies kein Einzelfall. Danach ließen sich 49 Prozent der getesteten Apps das Recht einräumen, den genauen Standort des Geräts zu ermitteln. Dazu zählt auch der der beliebte Musikerkennungsdienst Shazam . Dieser ermittelt nach einem Bericht von Heise nicht nur die genaue Position des Nutzers, sondern gibt diese und weitere Daten, wie etwa die IP-Adresse,Android-ID und die Liste der installierten Apps, an Werbekunden weiter.
Laut einem Bericht von Heise-online übermitteln sogar Virenscanner, die eigentlich für die Datensicherheit sorgen sollen, Daten über das Surf-Verhalten ihrer Nutzer an die Hersteller. Die Virenscanner sollen den Nutzer vor bösartigen Seiten warnen. Dazu erfolgt ein Abgleich der aufgerufenen Seiten mit einer Cloud. Heise fand heraus, dass die meisten Apps die vollständige URL der aufgerufenen Web-Seite übertragen und einige sogar Passwörter oder Session-IDs.
Nach der Untersuchung der AISEC liegt das Risiko aber nicht allein darin, dass die Betreiber zahlreiche sensible Daten ihrer Nutzer sammeln, die sie für den Betrieb nicht benötigen, sondern auch darin, dass die Daten nicht oder nur unzureichend verschlüsselt übertragen werden. Danach übermitteln 69 Prozent der beliebtesten Android-Apps Daten im Klartext, weitere 26 Prozent setzen SSL so ein, dass die Verbindung angreifbar ist. Dadurch können auch Dritte leicht an die sensiblen Daten und Bewegungsprofile gelangen.