Avast: 13,9 Millionen Euro Strafe wegen Datenweitergabe
Am 02.05.2024 hat der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) bekannt gegeben, dass die tschechische Datenschutzbehörde eine Strafe in Höhe von rund 13,9 Millionen Eure gegen Avast wegen rechtswidriger Datenweitergabe verhängt hat. Sie werfen der Antiviren-Software-Firma vor, Daten von rund 100 Millionen Personen an ihre Schwesterfirma Jumpshot übertragen zu haben.
Die Vorgeschichte
Avast, ein renommierter Anbieter von Antiviren-Software, geriet bereits 2020 ins Visier der Datenschutzbehörden, als bekannt wurde, dass das Unternehmen große Mengen an Nutzerdaten ohne ausreichende rechtliche Grundlage an ihr Schwesterunternehmen Jumpshot übertragen hatte. Die übermittelten Informationen hätten Browser-Verläufe von etwa 100 Millionen Nutzern, einschließlich pseudonymisierter Daten, die mit eindeutigen Kennungen verknüpft waren, enthalten. Im Übrigen habe Avast seine Nutzer auch nur über eine vollständig anonymisierte Übertragung informiert. Die erste Entscheidung hierüber traf die tschechische Datenschutzbehörde am 14.03.2022. Gegen das drohende Bußgeld legte Avast Beschwerde ein.
Die Entscheidung der tschechischen Behörde
Am 10.04.2024 hat die zuständige tschechische Datenschutzbehörde nun infolge der Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine Entscheidung getroffen. Dazu gehört nach der Pressemitteilung des EDSA auch ein Strafe in Höhe von 13,9 Millionen Euro gegen Avast wegen der Datenweitergabe. Diese Entscheidung markiert das Ende eines langwierigen Rechtsstreits.
Bewertung der Verletzungshandlung
Die Datenschutzbehörde stellte fest, dass Avasts Handeln gegen Art. 6 und Art. 13 DSGVO verstoßen habe, da eine informierte Einwilligung der Nutzer über die Datenübermittlung fehle. Dabei handle es sich bei dem Browserverlauf um personenbezogene Daten. Jedenfalls sei hiermit nämlich der jeweilige Nutzer bestimmbar. Der EDSA wies darauf hin, dass der Verstoß umso gravierender sei, da Avast als einer der führenden Experten für Cybersicherheit gelte.
Ausblick und weitere Konsequenzen
Die Geldbuße in Höhe von 13,9 Millionen Euro ist nicht die einzige Strafe, mit der Avast konfrontiert ist. Die Federal Trade Commission (FTC) in den USA hat ebenfalls eine Geldstrafe von 16,5 Millionen US-Dollar verhängt. Thema ist wieder die gleiche Datenweitergabe.
Fazit
Die Strafe von 13,9 Millionen Euro gegen Avast aufgrund der rechtswidrigen Datenweitergabe an Jumpshot markiert das Ende eines langwierigen Rechtsstreits. Die verhängten Geldstrafen unterstreichen die Notwendigkeit für Unternehmen, Datenschutzbestimmungen streng einzuhalten und den Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer ernst zu nehmen.