BSI Branchenlagebild: Datensicherheit in der Automobilindustrie
Am 07.09.2021 veröffentlichte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sein Branchenlagebild Automotive. Eigenen Angaben zufolge arbeiten das BSI und der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Fragen der Cyber-Sicherheit eng zusammen, um diesen für den Wirtschafts- und Automobilstandort Deutschland wichtigen Bereich der Digitalisierung sicher zu gestalten. Neben der Datensicherheit sollen auch die technischen und organisatorischen Maßnahmen stärker in den Fokus rücken. Darüber hinaus müsse auch der Datenschutz stärker berücksichtigt werden.
Ziel der Zusammenarbeit von BSI und VDA sei es, ein gemeinsames Verständnis zu den Teilgebieten der Cyber-Sicherheit in Fahrzeugen und der Informationssicherheit in der Automobilindustrie zu etablieren und daraus Handlungsbedarfe abzuleiten, zum Beispiel im Bereich der Standardisierung. In Zukunft könne man dann gemeinsam Handlungsempfehlungen für Politik und Automobilindustrie entwickeln.
Als beispielhafte Herausforderungen nennt das BSI ein Orts-Tracking von Verkehrsteilnehmern durch Dritte und das unerkannte Aufzeichnen von Personen über Kameras, die für das automatisierte Fahren erforderlich sei. Moderne Autos seien längst fahrende Hochleistungsrechner, die nicht mehr nur mit Kurbelwelle oder Elektromotor angetrieben, sondern in erheblichem Maße von digitaler Technik gesteuert würden.
„Wenn wir digitale Technologie nutzen wollen, um Autos autonom fahren zu lassen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Verkehrsfluss zu verbessern und den Energie- und Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, dann darf diese Technologie nicht durch unbefugte Dritte manipulierbar sein”, so BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Konkret sollen dabei Technologien wie die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und 5G das Autofahren sicherer und komfortabler machen. Durch die Digitalisierung ermögliche man auch neue Dienstleistungen und Funktionen im Fahrzeug. Damit mögliche Cyber-Angriffe keinen Einfluss auf die Fahrsicherheit hätten und geeignete Schutzmechanismen integriert werden könnten, müssten entsprechende Gefährdungen bereits frühzeitig im Entwicklungszyklus neuer Fahrzeugmodelle berücksichtigt werden.
Die Veröffentlichung der Publikation verdeutlicht, dass Hersteller, Zulieferer, Entwickler und andere Dienstleister der Automobilbranche durchaus in den Fokus des BSI gerückt sind.