CeBit: Forscher stellen P2P-Alternative zu Facebook & Co. vor

14. März 2013

Angesichts der immer wiederkehrenden Problematik des datenschutzrechtlich jedenfalls bedenklichen Handelns von Social Networks wie Facebook, wird der Ruf nach dem Aufbau dezentraler Netzwerke laut. Bereits vor drei Jahren wurde das diesen Ansprüchen gerecht werdende Netzwerk Diaspora ins Leben gerufen, welches sich jedoch aufgrund diverser Faktoren bisher nicht nachhaltig am Markt mit der schier übermächtigen Konkurrenz auf Augenhöhe bringen konnte. Ebenso verhielt es sich mit dem Netzwerk Friendica.

Wie nun das Onlineportal Heise meldet, wurde auf der IT-Messe CeBit ein neues Projekt vorgestellt. Das überwiegend von Forschern der Universität Paderborn entwickelte P2P-Framework speichert Daten somit nicht auf den Servern des Netzwerkes, sondern auf den Festplatten der Nutzer selbst. Somit bleiben diese Herr über ihre Daten. Ein Missbrauch durch die Betreiber des Netzwerkes selbst ist weitestgehend ausgeschlossen. P2P steht dabei für Peer-to-Peer-Connection und beschreibt damit den Umstand, dass die Rechner der Nutzer miteinander verbunden werden, ohne, dass Server dazwischen geschaltet sind. Auch die von Facebook regelmäßig praktizierten nachträglichen Veränderungen der Nutzungsbedingungen, in welchen sich Facebook erweiterete Zugriffsrechte einräumt ohne dass der User davon häufig überhaupt Kenntnis nehmen muss und auch tatsächlich Kenntnis nimmt, sind als Gefahrenquelle in dieser Konstellation obsolet.

Die Forscher sehen in dem Projekt vorrangig eine Chance für Unternehmen, NGOs und den öffentlichen Dienst, um etwa Schulungen durchzuführen oder die Zusammenarbeit örtlich verstreuter Arbeitsgruppen zu effektuieren. Das Projekt ist frei verfügbar.

Kategorien: Social Media
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