Datenpanne bei Amazon

20. Dezember 2018

Auf eine Auskunftsanfrage hin wurden einem Kunden von Amazon transkribierte Sprachdaten und Audiodateien eines anderen Nutzers zugeschickt.

Ein Nutzer beantragte Auskunft über die von ihm von Amazon verarbeiteten Daten nach Art. 15 DSGVO. Als Antwort erhielt er unter anderem zahlreiche Audiodateien, die offensichtlich von Amazons Sprachassistenten Alexa aufgenommen wurden. Es handelte sich allerdings um fremde Sprachaufnahmen, weil der Kunde selbst den Sprachassistenten nicht nutzt. Seine erneute Anfrage an Amazon mit der Bitte um Aufklärung wurde nie beantwortet.

Aus den Aufnahmen konnte man Rückschlüsse auf die Identität der Nutzer ziehen, in dem man z.B. die erwähnten Namen und die lokalen Wetteranfragen auswertete. Die Daten stammen aus dem inneren Kern des Lebensbereichs der Nutzer, sodass deren Intimsphäre durch die Weitergabe der Daten an Unbefugte betroffen ist.

Auf eine diesbezügliche Anfrage vom c’t Magazin antwortete Amazon nur knapp und nannte als Grund einen menschlichen Fehler. Es bleibt unklar, ob häufiger Sprachaufnahmen an Unbefugte verschickt worden sind und ob Amazon das notwendige Verfahren – eine Meldung der Datenpanne binnen 72 Stunden bei der Behörde und unter Umständen bei den Betroffenen – eingeleitet hat.

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