Datenschutzrechtliche Mängel bei Smartphone-Apps
Eine Studie im Auftrag des Justizministeriums hat gravierende datenschutzrechtliche Mängel bei Apps für Android-Smartphones festgestellt.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz wurde eine Studie (“Verbraucherinformationen bei Apps – Empirie”) zu der DSGVO-Konformität von Smartphone-Apps durchgeführt. Getestet wurden zunächst 200 Apps im Jahr 2017 und 50 von den Apps nach Inkrafttreten der DSGVO im Jahr 2018 hinsichtlich der Vollständigkeit und Verständlichkeit der für VerbraucheriInnen bereitgestellten Informationen.
Das Ergebnis war ernüchternd: 2018 wurden zwei Drittel der Apps mit ausreichend oder mangelhaft bewertet. Die Bundesjustizministerin Katarina Barley kritisierte, dass „nur unzureichend über den Umgang mit den erhobenen Daten informiert“ wird. „Die die Datenschutzerklärungen bleiben unkonkret und zählen häufig nur die Verbraucherrechte auf, ohne verständliche Erläuterungen.“
Viele Apps informieren die Verbraucher nicht hinreichend, welche Daten für welche Zwecke verarbeitet würden. Datenschutzerklärungen sind nicht auf die konkrete App zugeschnitten, sondern beziehen sich auf alle Produkte des App-Anbieters. In den Apps werde nicht über die Zugriffsberechtigungen (z. B. auf das Adressbuch oder das Mikrofon) informiert. Teilweise werden Zugriffsberechtigungen eingeholt (z. B. auf die Standortdaten), obwohl sie nicht für die Ausführung der App notwendig sind.