Schlagwort: Datenklau

Datenschutzleck bei Facebook – Über 500 Millionen Nutzer betroffen

8. April 2021

In einem Hacker-Forum sind vor kurzem Daten von 533 Millionen Facebeook-Nutzern aufgetaucht, die zumindest potentiell für Identitätsdiebstahl missbraucht werden könnten.

Konkret enthält der Datensatz die Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Geburts- und andere Daten von Facebook-Nutzern aus über 106 Ländern der Welt. Eine Facebook-Sprecherin kommentierte den Vorfall auf Twitter und beschwichtigte, dass es sich um Daten handele, die bereits im August 2019 abhandengekommen seien, das Problem mittlerweile aber behoben wurde.

An die Daten kamen die Hacker wohl durch sogenanntes Scraping, bei dem über automatisierte Anfragen Daten in großem Stil abgegriffen werden können. Bereits 2019 waren Telefonnummern von 420 Millionen Nutzern in Netz aufgetaucht, nachdem eine Funktion zur Freundessuche für den Datenabgriff missbraucht wurde (wir berichteten).

Trotz Beschwichtigung seitens Facebook ist auch die Irische Datenschutzbehörde auf den Fall aufmerksam geworden und äußerte sich gegenüber der BBC dahingehend, eine eigene Prüfung anzustoßen, bei der festgestellt werden soll, um was für Daten es sich tatsächlich handelt.

Update (12.04.21): Leser des Blogs haben sich bei uns gemeldet und berechtigte Zweifel an der Theorie des „einfachen“ Scrapings geäußert. So sollen etwa auch Telefonnummern abgegriffen worden sein, die eigentlich nur für die 2-Faktor-Authentifizierung verwendet wurden. Auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Ulrich Kelber zeigt sich auf Twitter verwundert darüber, dass er von dem Datenleak betroffen ist, obwohl er sich bereits im Jahr 2018 von der Plattform abgemeldet hatte.

Um einen Erklärungsversuch, wie die Hacker so viele Telefonnummern erbeuten konnten, bemüht sich Jürgen Schmidt auf Heise.de. Wie die riesige Anzahl an Daten allerdings tatsächlich abhandenkommen konnte, wird sich erst im Laufe der Ermittlungen zeigen.

Wir werden Sie im Datenschutzticker dabei stets über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Wenn Sie testen wollen, ob auch sie von einen Datenleak betroffen sind, können Sie dies hier tun.

Studie: IT-Sicherheitsvorfälle in jedem dritten Unternehmen in Deutschland

27. Februar 2015

In einer repräsentativen Studie hat der Branchenverband BITKOM festgestellt, dass nahezu jedes dritte Unternehmen (30%) in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren IT-Sicherheitsvorfälle zu verzeichnen hatte. So bestätigte der BITKOM Präsident Prof. Dieter Kempf, dass deutsche Unternehmen ein attraktives Ziel für Cybergangster und ausländische Geheimdienste geworden seien. Umso wichtiger sei es, die Sicherheitsvorkehrungen immer auf den neusten Stand zu halten und regelmäßig in den Schutz der eigenen IT-Systeme zu investieren.

Nach den Ergebnissen dieser Umfrage sind fast zwei Drittel der Sicherheitsvorfälle der befragten 458 Unternehmen vor Ort verursacht worden (65%). Im Vorjahr waren lediglich 58 Prozent zu verzeichnen. Gezielter Datenklau von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern oder das Einschleusen von mit Schadsoftware infizierten Datenträgern sind lediglich zwei Beispiele für mögliche Vorfälle vor Ort. 40 Prozent der Unternehmen meldeten darüber hinaus Angriffe auf ihre IT-Systeme über das Internet. Im vergangenen Jahr waren es noch 10 Prozent weniger.

Am stärksten sind kleine und mittelständische Unternehmen von digitalen Vorfällen betroffen. Während bei einer Größe von 20 bis 499 Mitarbeitern bereits  fast jedes dritte Unternehmen betroffen ist, reduziert sich dieser Wert bei über 500 Mitarbeitern auf jedes fünftes Unternehmen. Große Unternehmen seien zwar häufiger Angriffsziel, können die Attacken aber aufgrund ihrer personellen, finanziellen und technischen Ressourcen besser abwehren, erläuterte Kempf. Vor allem innovative Mittelständler mit ihrem spezialisierten Know-How in bestimmten Märkten und Technologien würden bei kriminellen Hackern und Geheimdiensten Begehrlichkeiten wecken.

Datenkauf zum Schnäppchenpreis?

4. März 2013

Laut eines Berichtes von Heise  seien Spam-Mails an E-Mail Adressen versandt worden, die Besucher der Internseite http://www.groupon.de/ lediglich zur Anmeldung genutzt haben. Insbesondere sollen die Spam-Mails Werbung für Glückspiel-Webseiten enthalten.

Wie ein Betroffener in einem Internetforum berichtet, habe er von Groupon die telefonische Auskunft erhalten, dass man erst durch Beschwerden von Kunden auf die unbefugte Datenverwendung aufmerksam gemacht worden sei. Nähere Informationen liegen Groupon bis dato nicht vor.

Bereits im Mai 2012 seien Groupon-Kunden mit Spam-Mails bombardiert worden.

 

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Blizzard: Diebstahl von Kundendaten

13. August 2012

Der US-amerikanische Spielepublisher Blizzard wurde nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche Opfer eines Datendiebstahls. Betroffen sei der Online-Gaming-Service battle.net, mit dem Kunden online gegen oder miteinander spielen können. Entwendet worden seien Kundendaten, u.a. E-Mail-Adressen von Battle.net-Nutzern außerhalb der VR China sowie weitere auf den Nordamerika-Servern hinterlegte Kundendaten von Nutzern aus den USA, Latein-Amerika, Australien, Neuseeland und dem Südosten Asiens. Bei diesen Accounts sollen die Angreifer überdies Zugriff auf die Antwort der Sicherheitsabfrage sowie persönliche Informationen zu der Anwendung „Mobile-Authenticator“ erlangt haben. Auch per Secure Remote Password Protocol verschlüsselte Passwörter seien auf diese Weise entwendet worden.

Nach Unternehmensangaben sind die Daten jedoch nicht geeignet, um auf einzelne Accounts zugreifen zu können. Dennoch werde als Vorsichtsmaßnahme allen Kunden empfohlen, eine Änderung des Passworts vorzunehmen. In Kürze werde man sich zudem direkt an die Betroffenen mit der Bitte wenden, die Sicherheitsabfrage inklusive der Antwort auszutauschen.

Blizzard hat als weitere Reaktion eine Website zum Account-Support eingerichtet, auf der nochmals in allen Einzelheiten nachzulesen ist, welche Daten vom Diebstahl betroffen sind. Zudem werden dort die Maßnahmen aufgeschlüsselt, die das Unternehmen getroffen hat bzw. noch treffen wird, um ähnlichen Ereignissen zukünftig vorzubeugen.

Klage gegen LinkedIn wegen Passwort-Klau

21. Juni 2012

Wie heise.de berichtet, hat eine Nutzerin des Netzwerks LinkedIn in den USA eine Sammelklage gegen den Betreiber eingereicht. Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass LinkedIn über 6,5 Millionen Passwort-Hashes geklaut worden waren. Die Sammelklage im Namen weiterer Mitglieder zielt auf Schadensersatz in Höhe von mehr als fünf Millionen Dollar.

Der Vorwurf lautet, LinkedIn habe mit veralteter Sicherheitstechnik die personenbezogenen Daten der Nutzer gefährdet und die Nutzer nach dem Diebstahl nicht rechtzeitig informiert. Passwörter wurden bei LinkedIn der Klage nach mit dem Hash-Algorithmus SHA1 aus dem Jahr 1995 verschlüsselt, der nicht mehr aktuellen Standards genüge und keine Zufallswerte hinzufüge, die eine Rückführung der Hashes erschweren. LinkedIn habe die Daten der Nutzer erheblichen Risiken ausgesetzt.

Linkedin entgegnete, dass es bei keinem Nutzerprofil zu Risiken oder Störungen gekommen sei. Die Klage sei gegenstandslos und das Werk von Anwälten, die nur die Gelegenheit ausnutzen wollten, so der Bericht weiter.

Datendiebstahl bei Online-Dienstleister WHMCS

25. Mai 2012

Medienangaben zufolge ist es Hackern Anfang dieser Woche erfolgreich gelungen, in die Web-Server des Online-Dienstleisters WHMCS einzubrechen. Dabei sollen die Angreifer nicht nur den gesamten Serverinhalt kopiert und anschließend gelöscht haben, sondern auch die gesamte Kundendatenbank ausgelesen haben. Laut Angaben von WHMCS umfasst diese neben allen Bestellungen und Supportanfragen der letzten 17 Stunden vor dem Angriff auch über 500.000 E-Mail-Adressen und weitere personenbezogene Daten der Kunden. Die für den Angriff verantwortliche Hackergruppierung UGNazi soll unmittelbar nach dem Angriff die Benutzerdatenbank als MySQL-Dump online gestellt haben. Der Angriff sei damit begründet worden, dass den Betroffenen die mangelhafte Datensicherheit in eindeutiger Weise vor Augen geführt werden sollte.

Hierdurch wird wieder einmal mehr als deutlich, dass IT-Sicherheit und Datenschutz zwei Seiten der gleichen Medaille sind, die aufeinander abgestimmt dafür sorgen können, dass der Schaden solcher Angriffe auf ein Minimum reduziert werden kann.

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