Schlagwort: Parteien

Unzulässige Melderegisterauskünfte: Wahlwerbung für Kleinkinder

1. Juli 2019

Bei der baden-württembergischen Landesdatenschutzbehörde sind vermehrt Beschwerden gegen Meldebehörden im Zusammenhang mit der Wahlwerbung im Rahmen der Europa- und Kommunalwahlen im Mai eingegangen. In einigen Fällen sollen Kleinkinder und Säuglinge personalisierte Wahlwerbung erhalten haben.

Grundsätzlich können Parteien bei Meldebehörden unter bestimmten Voraussetzungen Daten von Wahlberechtigten zum Zwecke der Wahlwerbung erfragen (§ 50 Abs. 1 Bundesmeldegesetz). Dies ist aus datenschutzrechtlicher Sicht zulässig, soweit die Betroffenen dagegen keinen Widerspruch eingelegt haben. Teilweise haben Meldebehörden aber auch Daten von Nichtwahlberechtigten und Personen, für die eine Übermittlungssperre eingetragen war, weitergegeben. Laut Datenschutzbehörde war diese Datenverarbeitung nicht zulässig, sodass es sich um Datenpannen bei den Behörden handelt.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg Dr. Stefan Brink hob in einer Pressemittelung den dringenden Handlungsbedarf bei Meldebehörden hervor und drückte sein Verständnis für den Unmut der Bürger aus. Daneben betonte er aber auch die Bedeutung des Auskunftsrechts der Parteien in diesem Zusammenhang: „Parteien nehmen im demokratischen Willensbildungsprozess eine hervorgehobene Rolle ein und sind deshalb melderechtlich privilegiert“.

Hackerangriff auf Parlament und Parteien in Australien

18. Februar 2019

Wie die australische Rundfunkgesellschaft ABC berichtet, sind neben dem Parlament in Australien drei große Parteien – namentlich die regierenden Parteien Liberal Party of Australia und die National Party of Australia sowie die stärkste Oppositionspartei Labor – Ziel eines Hackerangriffes geworden. Dies sei bei der Untersuchung eines Angriffes auf IT-Netzwerke des Parlaments am 08. Februar entdeckt worden. Den Berichten zufolge vermutet das, die Hackerangriffe untersuchende, Australian Cyber Securtiy Centre, dass lediglich ein fähiger staatlicher Akteur hinter dem Angriffsversuch stecken könne. Damit erinnert der Fall an den Hackerangriff auf den Bundestag 2015, bei dem in der Folge der Ermittlung staatliche, russische Hacker als verantwortlich ausgemacht wurden.

Unklar scheint bisher noch, ob es im Rahmen der Angriffe zum Verlust von Daten gekommen sei. Mit Blick auf die dieses Jahr stattfindenden bundesweiten Wahlen gebe es bislang allerdings keine Hinweise auf den Versuch einer Wahlbeeinflussung.