Schlagwort: Kinder und Jugendliche

BSI: Cyber-Sicherheit für Kinder und Jugendliche

2. Februar 2023

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) veröffentlichte einen kurzen Videoclip, in dem es die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Netz thematisierte. Konkret beantworteten Michaela Hansert (BSI-Expertin) und Martin Bregenzer (EU-Initatiove klicksafe) Fragen zum Umgang mit Apps und zur Prävention von Cybermobbing.

Hilfreiche Tipps

In dem Kurzclip betonten die Experten, dass Kinder mittlerweile schon früh Kontakt zu Online-Anwendungen und Apps haben. Häufig verfügten Kindern schon von einem jungen Alter an über ein Handy oder anderes mobiles Gerät. Daher sollten Erziehungsberechtigte Sorge dafür tragen, die Geräte der Kinder und vor allem Apps sicher einzurichten.

Beispielsweise ließen sich In-App-Käufe durch die Einrichtung eines Passworts verhindern. Soweit der Pin dem Kind unbekannt bliebe, könne es für die Freischaltung einer Funktion in der App kein Geld ausgeben. Zusätzlich sei daran zu denken, dass für Streaming-Dienste und andere Anwendungen die Möglichkeit bestehe, Kinderprofile anzulegen. Über diese ließe sich beispielsweise die Bildschirmzeit kontrollieren und beschränken. Weitere Hinweise zu technischen Voreinstellungen und Beschränkungen von Geräten können Interessierte über Medien Kindersicher erfahren.

Anschließend sprachen die Experten über die Probleme und Fragestellungen, die mit dem Thema Cybermobbing einhergehen. Dazu bekräftigten sie die Bedeutung von präventiven Maßnahmen. Die Accounts der Kinder in sozialen Medien sollten so eingestellt sein, dass Mobbing erschwert werde. Insbesondere der Zugriff auf Bilder der Kinder und Jugendlichen solle eingeschränkt werden. Andernfalls sei es möglich, dass Dritte die Bilder zweckentfremden und unberechtigterweise verwenden. Außerdem sollten Erziehungsberechtigte sicherstellen, dass ihre Kinder sichere Passwörter gebrauchen. Ansonsten sei es möglich, dass für Dritte das Passwort zu leicht zu erraten sei. In der Folge könnten sich beispielsweise Klassenkameraden leicht in Accounts einhacken.

Darüber hinaus sei eine gute Kommunikation zwischen Kindern und den Erziehungsberechtigten für einen sicheren Umgang mit mobilen Geräten förderlich. Konkret warnten die Experten davor, mobile Geräte dem Kind zu Strafzwecken zu entziehen. Im Falle vom Cybermobbing sei es insoweit möglich, dass sich Kinder ihren Eltern nicht mehr anvertrauten. Grund sei die Befürchtung, das Handy nicht mehr nutzen zu dürfen. Andererseits sollten Erziehungsberechtigte ihre Kinder auch über die Rechte anderer Personen im Internet aufklären. Insbesondere darüber, dass keine Bilder fremder Personen im Internet veröffentlicht werden dürfen.

Themenreihe Fotos: Können Kinder selbst einwilligen?

23. Januar 2017

Nachdem es letzte Woche um die notwenige Einwilligung als solche ging, befasst sich dieser Beitrag mit der Frage, ob Kinder die von § 22 Satz 1 Kunsturhebergesetz (KUG)  geforderte Einwilligung selbst erteilen können.

Auch für Kinder gilt die Beachtung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts welches sich aus den Art. 2 Abs.1,  Art. 1 Abs. 1  Grundgesetz (GG) ergibt. Somit haben auch sie ein „Recht am eigenen Bild“ resultierend aus § 22 KUG.

Kinder stellen jedoch einen Sonderfall dar. Bis zur Einsichtsfähigkeit können sich nicht selbst rechtswirksam einwilligen. Die Einsichtsfähigkeit ist unabhängig von der im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelten Geschäftsfähigkeit. Einsichtsfähigkeit kann mit 14 Jahren angenommen werden, jedoch ist dies keine feste Grenze und vom individuellen Entwicklungsstand abhängig. Aus diesem Grund sollte bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres die Einwilligung der Erziehungsberechtigten eingeholt werden.

Die Einwilligung ist gemäß der §§ 1626, 1626a Abs. 2, 1627, 1629 BGB von mindestens einem sorgeberechtigten Elternteil einzuholen. Sind die Eltern sich uneins liegt keine Einwilligung vor. In so einem Fall hat im Zweifel das Familiengericht zu entscheiden.

Dieser Einwilligungsvorbehalt gilt auch für Familienangehörige, das bedeutet, dass beispielsweise auch die Großeltern den Willen der Eltern, was das Fotografieren ihrer Kinder angeht, zu akzeptieren haben und dementsprechend handeln müssen. Zudem können diese, sofern sie nicht sorgeberechtigt sind, nicht wirksam für das Kind einwilligen.

Abschließend lässt sich somit festhalten, dass Kinder unter Umständen selbst einwilligen können, jedoch zur Sicherheit bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres die Sorgeberechtigten angehört werden sollten.

 

Der nächste Beitrag befasst sich mit der Frage wie mit Fotos von Mitarbeitern umzugehen ist.

Unzureichender Datenschutz bei Apps für Kinder

25. Juni 2015

Zum Sweep-Day, einer internationalen Prüfaktion des Global Privacy Enforcement Networks (GPEN), wurden Apps für Kinder und Jugendliche von weltweit 28 Datenschutzbehörden auf ihre Datenschutzkonformität geprüft. Das Ergebnis ist teilweise erschreckend. Wie heise online über den groß angelegten Test berichtet, verfügten gerade einmal drei Viertel der untersuchten Apps über eine Datenschutzerklärung, von denen nur rund die Hälfte der Erklärungen formal richtig waren. Lediglich 30 Prozent der deutschsprachigen Versionen waren auch mit einer deutschen Datenschutzerklärung versehen.

Ein weiteres großes Manko brachte die Prüfaktion ans Licht: Eltern haben viel zu geringe Überwachungs- und Eingriffsmöglichkeiten. Dies betreffe insbesondere mangelhafte oder nicht vorhandene Zugangsbeschränkungen bei Bilddaten, wie zum Beispiel das Hochladen von eigenen Fotos. Mehr als ein Drittel der untersuchten Apps verwendet Werbung und bindet In-App-Käufe ein, die von den meist minderjährigen Nutzern ohne Einverständnis der Eltern getätigt werden können.

Von deutscher Seite hatten an der Prüfaktion im Rahmen des „Sweep-Day“ Datenschutzbehörden aus Berlin, Bayern und Hessen teilgenommen.