Schlagwort: App-Kontrolle
24. August 2018
Apple hat die umstrittene Sicherheitsapp Onavo aus seinem iOS App Store entfernt.
Seit 2013 gehört Onavo zu Facebook und wird von der Plattform als Sicherheitsapp beworben. Die App baut einen VPN-Tunnel beim Zugang zu z.B. WLAN Hotspots auf, sodass alle Inhalte über einen VPN-Kanal zum Server weitergeleitet werden. Dabei kann Facebook als VPN-Betreiber alle Inhalte einsehen. Facebook soll diese Daten gesammelt und zu Analysezwecken verarbeitet haben (wir berichteten). So wurden z.B. Informationen zu Datenverbrauch und Displayaktivität des Nutzers auswertet. Nach eigenen Angaben werden diese erhobenen Daten nicht für die Entwicklung von Facebook-Produkten verwendet werden.
Unter Verweis auf die eigenen Regeln für Entwickler hat Apple Onavo jetzt aus dem App Store entfernt. Nach den Entwicklerrichtlinien sollen Apps keine Informationen zu Analyse- oder Werbezwecken und Informationen darüber, welche anderen Apps auf dem Gerät eines Nutzers installiert sind, sammeln dürfen. Vor allem müssen sie deutlich machen, welche Nutzerdaten gesammelt und wie diese verwendet werden (s. 5.1.2., insb. Punkt iv.).
Das Sperren der App in Apple‘s App Store ist nur eine der Maßnahmen die Apple gegen das Datensammeln von Facebook in letzter Zeit ergriffen hat. Bereits im März diesen Jahres sprach sich Apple-Chef Tim Cook gegen eine umfassende Sammlung von Nutzerdaten aus und distanzierte sich so von Facebook. Im Juni wurde dann die Facebook Like-Funktion in Apple’s Browser Safari erschwert.
25. Juni 2015
Zum Sweep-Day, einer internationalen Prüfaktion des Global Privacy Enforcement Networks (GPEN), wurden Apps für Kinder und Jugendliche von weltweit 28 Datenschutzbehörden auf ihre Datenschutzkonformität geprüft. Das Ergebnis ist teilweise erschreckend. Wie heise online über den groß angelegten Test berichtet, verfügten gerade einmal drei Viertel der untersuchten Apps über eine Datenschutzerklärung, von denen nur rund die Hälfte der Erklärungen formal richtig waren. Lediglich 30 Prozent der deutschsprachigen Versionen waren auch mit einer deutschen Datenschutzerklärung versehen.
Ein weiteres großes Manko brachte die Prüfaktion ans Licht: Eltern haben viel zu geringe Überwachungs- und Eingriffsmöglichkeiten. Dies betreffe insbesondere mangelhafte oder nicht vorhandene Zugangsbeschränkungen bei Bilddaten, wie zum Beispiel das Hochladen von eigenen Fotos. Mehr als ein Drittel der untersuchten Apps verwendet Werbung und bindet In-App-Käufe ein, die von den meist minderjährigen Nutzern ohne Einverständnis der Eltern getätigt werden können.
Von deutscher Seite hatten an der Prüfaktion im Rahmen des „Sweep-Day“ Datenschutzbehörden aus Berlin, Bayern und Hessen teilgenommen.
8. März 2013
Erneut wendet sich die Verbraucherzentrale mit einer Warnung vor den undurchsichtigen Funktionen diverser Mobilfunk-Apps an die Endnutzer. Gerade der Umstand, dass Apps kostenlos aus den App-Märkten wie App-Store oder Google-Play herunter geladen werden können, täusche häufig darüber hinweg, dass der Nutzer faktisch mit seinen Daten zahlen würde.
Laura Birkenstock von der Verbraucherzentrale Sachsen ergänzt dazu: “Man sollte nie vergessen, dass zwar eine Vielzahl der derzeit verfügbaren Apps kostenlos angeboten wird, hinter diesen Angeboten aber häufig Firmen stehen, welche auch durch die Vermarktung der kostenlosen Apps Geld verdienen. Allein die Entwicklung und Programmierung einer App kostet regelmäßig fünfstellige Beträge und die müssen irgendwie wieder verdient werden.”
Die Verbraucherzentrale Sachsen rät daher dazu, bereits vor der Installation der Anwendungen nachhaltig zu recherchieren, welche durch den Nutzer einzuräumenden Berechtigungen zur Nutzung der App erforderlich sind. Entsprechende Informationen zu Smartphone und Apps sowie damit verbundene Risiken finden sich auf der Internetseite der Verbraucherzentrale.