Datenschutzrechtliche Änderungen durch iOS 18
Seit dem 16.09.2024 können Apple-Nutzer auf ihren iPhones das neue iOS 18 installieren. Mit dem neuen Betriebssystem bringt Apple nach einer mehrmonatigen Testphase nun eine Reihe von Neuerungen auf den Markt, wie etwa neue Designoptionen oder den neuen Passwortmanager. Zudem bringt iOS 18 auch einige datenschutzrechtliche Änderungen mit sich.
iOS 18 Update
Das neue Update für das iPhone-Betriebssystem sorgt für verschiedene Neuerungen, die insbesondere mehr Möglichkeiten zur individuellen Einstellung bieten. So lassen sich zukünftig beispielsweise der Homescreen, und App-Symbole farblich anpassen. Daneben erhält auch die Fotos-App ein neues Design. Bemerkenswert sind vor allem auch Umsetzungen des Digital Markets Acts (DMA), wie etwa die Funktion mit Android-Nutzern nun neben SMS auch über RCS zu kommunizieren. Apples neue Funktionen mit künstlicher Intelligenz sollen hingegen vorerst aufgrund der hohen europäischen Regularien noch nicht ausgespielt werden.
Apps Ausblenden und Sperren
Daneben bringt das Update auch Neuerungen, die den Schutz der Privatsphäre verbessern sollen. Um den unbefugten Zugriff durch Dritte zu unterbinden, bietet iOS 18 zunächst zwei neue Optionen „sensible Apps und die darin enthaltenen Informationen zu schützen, wenn andere“ das iPhone verwenden. Einerseits gibt es zukünftig laut Apple die Möglichkeit Apps zu sperren, sodass hierauf nur mittels Face ID, Touch ID oder Code zugegriffen werden kann. Daten aus ausgeblebenden Apps werden dann auch sonst nirgends im System angezeigt. Das bedeutet, dass auch keine Mitteilungen erfolgen und sie nicht in Suchfunktionen erscheinen. So können Nutzer selbst bestimmen, welche Apps öffentlich – etwa bei Reparaturen – sichtbar sind. Beim Ausblenden verschwinden die Apps dann vollständig und können nur noch über einen speziellen gesperrten Ordner geöffnet werden. Nur gesperrte Apps sind hingegen zumindest auf dem Home-Bildschirm weiterhin sichtbar.
Passwörter App
Bislang konnten Passwörter bei Apple lediglich über den sogenannten Schlüsselbund verwaltet werden. Ein Zugriff hierauf war etwa mittels eines Umwegs über die Einstellungsapp möglich. Mit der Einführung der neuen Passwörter App bietet Apple nun einen einfache, geräteübergreifenden Passwortmanager an. So können Nutzer alle Passwörter an einem Ort verwalten. Dieser warnt Nutzer, wenn ihre Anmeldeinformationen möglicherweise kompromittiert wurden, und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, schwache Passwörter zu erkennen und zu ersetzen. Damit können persönliche Daten besser vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.
Schutz von Kontaktdaten
Gewisse Apps brauchen den Zugriff auf die auf dem Gerät gespeicherten Daten für bestimmte Funktionen. So braucht etwa WhatsApp, um Fotos zu versenden, Zugriff hierauf. Bezüglich Fotos besteht nun aber schon lange die Möglichkeit den Zugriff auf sämtliche Fotos zu erlauben oder nur einzelne konkrete Fotos auszuwählen. Eine vergleichbare Option gab es bezüglich der Freigabe von Kontaktdaten bislang jedoch nicht. Bisher standen Nutzer also vor dem Problem, entweder alle Kontakte in ihrem Adressbuch bereitzustellen oder den Zugriff vollständig zu verweigern und die entsprechende Funktion nicht nutzen zu können. Mit iOS 18 ist es nun möglich, nur ausgewählte Kontakte für bestimmte Apps freizugeben, was insbesondere aus beruflicher Sicht datenschutzrechtlich zu begrüßen ist.
Fazit
iOS 18 bringt einige gute, wenn auch nicht bahnbrechende und teilweise auch überfällige, Fortschritte im Bereich des Datenschutzes und der Privatsphäre. Funktionen wie das Ausblenden und Sperren von Apps sowie die Einschränkung der Kontaktfreigabe stellen deutliche Verbesserungen dar, auch wenn sie bei anderen Betriebssystemen bereits etabliert sind.