New Yorker Zeitung benennt 33.000 Waffenscheinbesitzer

21. Januar 2013

Seit dem aufsehenerregenden Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown (Connecticut) am 14.12.2012, bei dem 27 Menschen starben, befinden sich die Vereinigten Staaten in einer abermals hitzig geführten Debatte um eine Verschärfung der Waffengesetze. Während die Regierung Obama Tendenzen in Richtung einer gesetzlichen Neuregelung, etwa mit einem Verbot von halbautomatischen Gewehren, erkennen lässt, schlägt die mächtige Waffenlobby den entgegengesetzten Weg ein und propagiert die Verbreitung von Waffen mit der Begründung, “nur eine Waffe in der Hand eines guten Mannes kann die Waffe in der Hand eines schlechten stoppen”.

Einen eigenen Weg wählte nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung die New Yorker Lokalzeitung “The Journal News”, indem sie in einer interaktiven Landkarte Namen und Adressen von insegesamt 33.000 Waffenscheinbesitzern in den Bezirken Westchester und Rockland unter der Überschrift “Wo sind die Waffenscheine in deiner Nachbarschaft?” veröffentlichte. Als Begründung teilte das Blatt mit, dies entspräche dem Interesse seiner Leser. Paul Piperato, Staatsbediensteter in New York, erklärte die besondere Gefahr der Veröffentlichung: “Unter den Genannten sind Richter, Polizisten im Ruhestand und FBI Agenten. Wenn man der Öffentlichkeit verrät, wo sie wohnen, bringt man sie in Gefahr.” Die Zeitung jedoch berief sich bei ihrer Datenabfrage bei den zuständigen Behörden auf den seit 1966 geltenden “Freedom of Information Act” der entsprechende Anfragen legitimiert.

Auch eine Reaktion der Waffenlobby ließ nicht lange auf sich warten. Tom King, Präsident der die Waffenlobby vertretenden New York Rifle & Pistol Association (NRA), kritisierte, durch die Veröffentlichung sei Kriminellen eine dankbare Hilfe auf der Suche nach unbewaffneten Hausbewohnern an die Hand gegeben worden, denn da wo es keine Waffenscheine gäbe, ließe sich gefahrloser einbrechen.

Kategorien: Allgemein
Schlagwörter: ,