Kategorie: Datenschutz in den USA

Datenschutzverstoß der EU-Kommission

22. Januar 2025

Die digitale Welt verlangt Unternehmen und Institutionen ein hohes Maß an Verantwortung im Umgang mit personenbezogenen Daten ab. Ein Urteil des Gerichts der Europäischen Union (EuG) vom 08.01.2024 (T-354/22) verdeutlicht dies. Das EuG hat die europäische Kommission (EU-Kommission) dazu verpflichtet, einem deutschen Staatsbürger Schadensersatz zu leisten, weil seine Daten über eine von der Kommission betriebene Website an Facebook übermittelt worden waren. Dieser Datenschutzverstoß der EU-Kommission wirft Fragen über die Haftung öffentlicher Stellen und den Datenschutz im internationalen Kontext auf. (mehr …)

EDSA: Bericht zum EU-US-Datenschutzrahmen

12. November 2024

Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat am 04.11.2024 einen ersten Bericht zum EU-US-Datenschutzrahmens (Data Privacy Framework, DPF) vorgelegt. Dieser Datenschutzrahmen soll den Schutz personenbezogener Daten in transatlantischen Datenübermittlungen sicherstellen. Im Mittelpunkt des Berichts steht eine Überprüfung der Umsetzung der Anforderungen durch US-Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten, und die Einhaltung der Schutzvorgaben durch US-Behörden. (mehr …)

290 Millionen Euro Bußgeld für Uber

10. September 2024

Laut Mitteilung vom 26.08.2024 hat die niederländische Datenschutzbehörde ein Bußgeld in Höhe von 290 Millionen Euro gegen Uber verhängt. Grund hierfür ist, dass der Fahrdienstvermittler entgegen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren personenbezogene Daten europäischer Fahrer in die USA übermittelt haben soll. (mehr …)

USA-Update Teil 4: Ein einhetliches Datenschutzgesetz?

15. August 2024

In den USA gibt es einen erneuten Vorstoß für ein nationales Datenschutzgesetz. Am 7. April 2024 stellten zwei führende Politikerinnen beider Parteien einen Gesetzentwurf vor. Der „American Privacy Rights Act“ (APRA) soll landesweite Standards festlegen und die wachsende Zahl einzelstaatlicher Datenschutzgesetze eindämmen. Bislang existiert in den USA kein einheitliches Datenschutzgesetz auf Bundesebene, obwohl es in den letzten Jahren mehrere Anläufe gab, eines zu schaffen, darunter der „American Data Privacy and Protection Act“ (ADPPA) von 2022. (mehr …)

USA-Update Teil 3: Das Data Privacy Framework

14. August 2024

Am 10. Juli 2023 hat die EU-Kommission eine neue Entscheidung getroffen, um den sicheren Datenaustausch zwischen der EU und den USA zu ermöglichen. Das Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF) stellt den dritten Versuch dar, nach „Safe Harbor“ und „Privacy Shield“, den transatlantischen Datentransfer zu erleichtern. Diese Vereinbarung erlaubt es nun, Unternehmen wie Google, Microsoft, Meta oder AWS, Daten sicher von der EU in die USA zu übertragen.

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USA-Update Teil 2: Datenschutz in den einzelnen Bundesstaaten

13. August 2024

In diesem Teil unserer Beitragsreihe werfen wir einen Blick auf den Datenschutz in den einzelnen Bundesstaaten, genauer gesagt auf das (nord-) amerikanische Datenschutzsystem, das sich durch eine Vielzahl von föderalen und bundesstaatlichen Gesetzen auszeichnet. Während einige Länder, wie Kanada, bereits umfassende Datenschutzgesetze etabliert haben, präsentiert sich die Situation in den USA als deutlich fragmentierter. Diese Uneinheitlichkeit bringt  Herausforderungen mit sich, die in den folgenden Abschnitten genauer beleuchten werden. (mehr …)

USA-Update Teil 1: Status Quo des Datenschutzes

12. August 2024

In den letzten Jahren hat der Schutz personenbezogener Daten erheblich an Relevanz gewonnen, da die Digitalisierung zunehmend Einzug in alle Lebensbereiche hält und die Nutzung von personenbezogenen Daten in Umfang und Intensität stark zunimmt. Ob in sozialen Netzwerken, beim Online-Einkauf oder in digitalen Gesundheitsakten – persönliche Informationen werden heute in einem Ausmaß erfasst, gespeichert und verarbeitet, das vor wenigen Jahrzehnten noch unvorstellbar war. Diese Entwicklung bringt jedoch auch neue Risiken und Herausforderungen mit sich, wie Datenschutzverletzungen, Identitätsdiebstahl und den Missbrauch personenbezogener Daten für kommerzielle oder politische Zwecke. Der Status Quo des Datenschutzes in den USA gewinnt damit erheblich an Bedeutung. (mehr …)

Neues bundesweites Datenschutzgesetz in den USA?

15. April 2024

In den USA gibt es einen weiteren Anlauf für ein neues Datenschutzgesetz. Zwei ausschussvorsitzende Politiker der beiden Parteien haben hierfür am 07.04.2024 einen Entwurf vorgestellt. Der “American Privacy Rights Act” (APRA) soll nationale Standards setzen und die steigende Zahl an Datenschutzgesetzen in den einzelnen Bundesstaaten eindämmen. (mehr …)

Datenschutzregeln in New York geändert

6. November 2023

Am 1.11.2023 hat das US-amerikanische New York Department of Financial Services (NYDFS) die zweite Änderung seiner Part 500 Cybersicherheitsregeln finalisiert und damit auch die Datenschutzregeln geändert. Neben den ursprünglich vor einem Jahr vorgeschlagenen Vorschriften, gibt es auch einige Neuerungen.

Neue Unternehmensgruppe: „Class A Companies“

Die wohl wichtigste Änderung stellt die Einführung der sogenannten „Class A Companies“ dar. Bei dieser Gruppe handelt es sich um NYDFS-regulierte Konzerne, die entweder mehr als 2.000 Angestellte haben oder über 1 Milliarde Euro Bruttojahresumsatz generieren.

Diese Unternehmen treffen besonders hohe Anforderungen. Zum einen sind sie dazu verpflichtet jährlich eine externe oder interne unabhängige Prüfung ihrer Cybersicherheitsprogramme durchzuführen. Weiterhin sollen sie eine Privileged Access Management-Lösung einführen sowie Methoden zum automatischen Blockieren häufig verwendeter Passwörter implementieren. Zuletzt müssen Betriebe Prozesse zur Überwachung und Protokollierung potenziell nicht autorisierter Aktivitäten schaffen.

Neuer Begriff: „Cybersecurity Incident”

Die aktualisierte Vorschrift führt den neuen Begriff „Cybersecurity Incident” ein. Obwohl der breitere Begriff „Cybersecurity Event” weiterhin in verschiedenen Abschnitten Verwendung findet, gilt „Cybersecurity Incident” speziell für Benachrichtigungen an das NYDFS. Die beiden Begriffe werden wie folgt definiert:

  • Cybersecurity Event: Ein Cybersecurity Event ist jede Handlung oder Versuch, erfolgreich oder nicht, um unbefugten Zugang zu einem Informationssystem zu erlangen oder dieses zu stören oder die darauf gespeicherten Informationen zu missbrauchen.
  • Cybersecurity Incident: Ein Cybersecurity Incident ist ein Cybersecurity Event, das beim betroffenen Unternehmen, seinen Tochtergesellschaften oder seinen Drittdienstleistern aufgetreten ist und entweder:
    • das betroffene Unternehmen betrifft und dieses verpflichtet eine übergeordnete Aufsichtsorganisation zu benachrichtigen,
    • eine hinreichende Wahrscheinlichkeit hat, einen wesentlichen Teil des normalen Betriebs des betroffenen Unternehmens erheblich zu schädigen, oder
    • zum Einsatz von Ransomware innerhalb eines wesentlichen Teils der Informationssysteme des betroffenen Unternehmens führt.

72-Stunden-Meldepflicht nur für betroffenes Unternehmen

Das NYDFS reagierte zudem auf Kritik bezüglich der 72-Stunden-Benachrichtigungsanforderung gegenüber einer übergeordneten Aufsichtsorganisation. Das NYDFS änderte die Formulierung entsprechend und erklärte, dass es das betroffene Unternehmen und nicht etwa ein Dienstleister ist, der die Benachrichtigungspflicht trägt. Deshalb werde die 72-Stunden-Meldepflicht auch erst ausgelöst, wenn das betroffene Unternehmen von einem meldepflichtigen Vorfall Kenntnis erlangt hat.

Reduzierte Updatepflicht zu Datenschutzvorfällen

Das NYDFS präzisierte auch die Anforderung, Updates zu Datenschutzvorfällen bereitzustellen. Diese Anforderung bezieht sich nur auf materille Änderungen oder neue Informationen, die zuvor nicht verfügbar waren.

Umsetzungsfristen

Die meisten Änderungen sollen 180 Tagen nach Inkrafttreten der neuen Verordnung (1.11.2023), also am 29.04.2024, wirksam werden. Es gibt jedoch auch einige hiervon abweichende Übergangsfristen je nach dem, welche Bereiche betroffenen sind.

Fazit

Durch die beschriebenen Neuerungen werden auch Datenschutzregeln in New York geändert. Das NYDFS normiert hier insbesondere Schutzvorkehrungen und Meldepflichten, die Unternehmen beachten müssen. Auch für deutsche Firmen können diese von Bedeutung werden, wenn sie mit US-Unternehmen zusammenarbeiten oder dort Mutter- oder Tochtergesellschaften haben. Betroffene Unternehmen sollten bereits jetzt mit der Vorbereitung und finanziellen Planung der neuen Anforderungen starten. Konkret sollten Unternehmen vor allem prüfen, ob sie als „Class A Company“ klassifiziert werden. In einem nächsten Schritt müssen sie Dokumentationsprozesse aktualisieren, um den neuen Regeln Rechnung zu tragen.

G7-Länder setzen Leitlinien für KI

31. Oktober 2023

Die Gruppe der sieben größten demokratischen Volkswirtschaften (G7) hat am 30.10.2023 einen wegweisenden Schritt unternommen, um die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) sicherer zu gestalten. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder setzen neue Leitlinien für KI, die die Notwendigkeit betonen, Risiken im Zusammenhang mit dieser aufstrebenden Technologie zu reduzieren und die Menschen vor missbräuchlicher Nutzung zu bewahren.

Inhalt der Leitlinie

In der gemeinsamen Erklärung wurden elf Leitprinzipien erarbeitet. Diese sollen unteranderem einen freiwilligen Verhaltenskodex für KI-Anbieter wie OpenAI, Microsoft und Google darstellen. Ziel ist es die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit dieser neuen Technologien voranzubringen. KI-Betreiber werden aufgefordert, potenzielle Gefahren und Schwachstellen von KI-Anwendungen herauszuarbeiten und regelmäßig hierüber zu berichten. Darüber hinaus sollen effektive Maßnahmen ergriffen werden, um KI-Inhalte beispielsweise durch spezielle Kennzeichen zu markieren.

Aktuelle rechtliche Entwicklungen

Die Europäische Kommission äußerte sich positiv gegenüber der Erklärung der G7-Länder. Die Leitlinien würden zu international geltenden Regeln beitragen, die gerade im KI-Bereich im Vergleich von regionalen Gesetzen zu bevorzugen seien. Diese Aussage überrascht nicht vor dem Hintergrund, dass die EU zurzeit selbst an einer KI-Verordnung arbeitet, die noch bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Der schwierige Gesetzgebungsprozess verdeutlicht, welche Hürden die Legislative bei der Regelung dieser neuen Technologie zu meistern hat. Dabei ist vor allem von entscheidender Bedeutung, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der die Entwicklung von KI nicht erstickt, sondern sicherstellt, dass sie zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt werden kann.

Zudem gibt es auch in den USA entsprechende Bestrebungen. So hat US-Präsident Joe Biden ein Dekret erlassen, dass KI-Betreiber zu Tests verpflichtet, wenn Gefahren für die nationale Sicherheit und die öffentliche Gesundheit und Sicherheit bestehen. Zudem sind hierin auch Standards für den Datenschutz vorgesehen.

Fazit

KI bietet das Potenzial, in verschiedenen Bereichen einen wichtigen Beitrag zu leisten, einschließlich Klimaschutz, Energieeffizienz, Gesundheitsvorsorge und selbst Datenschutz. Gleichzeitig ist es jedoch erforderlich, die Verwendung von KI zu regulieren, um Missbrauch und Risiken zu verhindern. Das bezieht sich nicht zuletzt auf die Gefahren, die KI-Systeme wie ChatGPT auf den Schutz personenbezogener Daten haben kann.

Die G7-Länder setzen nun neue Leitlinien für KI. Die gemeinsame Erklärung ist ein bedeutender Schritt in Richtung sicherer KI-Anwendungen auf internationaler Ebene. Sie zeigt die Notwendigkeit des verantwortungsvollen Umgangs mit dieser zukunftsweisenden Technologie, ohne zu hohe Hürden für die KI-Entwicklung zu stellen.

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