29. Mai 2015
„When I came to college Facebook Messenger became an integral part of my digital life. I quickly found that it was the easiest way to keep in touch with old high school friends, contact people I had just met, organize impromptu poker games with people I hardly knew, and everything in between“. Diese Aussage eines Havard-Studenten spiegelt wohl die allgemeine Verwendungsweise der App Facebook Messenger – vor allem unter jüngeren Anwendern – wider. Was der Informatikstudent dann aber auch herausgefunden hat, schildert er in seinem Blog auf der Plattform Medium.com.
Wie auch die FAZ-Online berichtet, gelang es ihm im Rahmen eines Experiments, umfangreiche Profile seiner Kommilitonen allein durch die Auswertung der Standortangeben der Chat-Teilnehmer zu erstellen. Diese regelmäßig voreingestellte Funktion teilt anderen Gesprächspartnern permanent den jeweiligen Aufenthaltsort mit. Anhand dieser Daten gelang es dem angehenden Informatiker u.a. herauszufinden, in welchem Zimmer auf dem Campus der Universität diese wohnten und welche Kurse sie besuchten. Dazu konnten weitreichende Bewegungsprofile kartenartig erstellt werden.
Ob man diese Funktion aktiviert lassen sollte, kann man da schon mal überdenken. Eine Anleitung zur Deaktivierung findet sich hier.
Der Student hat übrigens gerade eine Praktikumszusage bekommen. Von Facebook.
3. Dezember 2012
Medienberichten zufolge werden seit Beginn des laufenden Schuljahres im brasilianischen
Bundesstaat Bahia rund 20.000 Kinder mit Schuluniformen ausgestattet, die mit einem eingenähtem
RFID-Chip versehen sind. Der Chip erkenne dabei, ob das Kind sich auf dem Schulgelände aufhält oder nicht. Bei fehlender Anwesenheit würden die Eltern per SMS benachrichtigt. Zusätzlich sei eine Warnfunktion möglich, wenn die Kinder 20 Minuten nach Unterrichtsbeginn noch nicht auf dem Schulgelände sind. Für 2013 sei anvisiert, dass alle Schüler in Bahia zwischen vier und vierzehn Jahren eine solche “Überwachungs-Uniform” tragen. Ein ähnliches System hat sich dem Bericht zufolge bereits im Schulbezirk in
San Antonio/Texas etabliert, wo alle Schüler seit diesem Herbst Ausweiskarten mit RFID-Chips um den Hals tragen müssen. Auf den Karten stehen Name und Sozialversicherungsnummer der Schüler sowie ein Foto. Hintergrund dessen sei die staatliche Förderung von Schulen, die davon abhängig sei, wie viele Schüler im Unterricht erscheinen. Ein Schulbezirk bekomme für jeden Schüler Geld vom Staat – aber nur dann, wenn die Schüler auch wirklich zur Schule gehen.
Es bleibt aus datenschutzrechtlicher Sicht zu hoffen, dass sich entsprechende Tracking-Methoden nicht weiter durchsetzen. Auch sind die tatsächlichen Bedenken, dass durch diese Technologien das Schulschwänzen nur erleichtert werde, z.B. wenn ein Klassenkamerad das mit Chip versehene Kleidungsstück oder die Ausweiskarte auf das Schulgelände verbringt, nicht von der Hand zu weisen.