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Facebook: Eigenständige Änderung der angezeigten Email-Adressen im User-Profil

3. Juli 2012

Facebook arbeitet weiter intensiv an seiner Rolle als Hauptverkehrskreuzung jeglicher medialer Handlungen seiner Nutzer, nicht selten ohne deren Wissen. Neuestes Beispiel für das Streben sich neben der Rolle als soziales Netzwerk auch als Email- und Nachrichtendienst in den Vordergrund zu schieben ist die Neuerung bei Facebook, die von den Nutzern angegebenen und in deren Profil angezeigten privaten Email-Adressen gegen facebookeigene Email-Adressen auszutauschen. Zwar bleiben die privaten Emailadressen im Account gespeichert, standardmäßig wird jedoch nur noch die Email-Adresse des Facebook-Accounts angezeigt, was nach Angaben des Unternehmens der Vereinheitlichung dienen soll.

Kritiker vermuten, dass Facebook so dem Konkurrenzdruck im Bereich der Kurznachrichten und Emails Folge leisten will  und dieses Vorgehen ein Indiz für ein Drängen auf die Vormachtstellung sein könnte. Kritisch wird außerdem erachtet, dass der Nutzer  uninformiert auf der Strecke bleibe, u.a. auch weil er lediglich die Möglichkeit habe, die Umstellung rückgängig zu machen, nicht jedoch die Umstellung aktiv umzusetzen (Opt-In).

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Facebook muss Usern Kontrolle über “Sponsored Stories” gewähren

28. Juni 2012

Das Social-Network Facebook muss Medienangaben zufolge eine weitere “Einschränkung” zugunsten des Datenschutzes hinnehmen. Das seit kurzem börsennotierte Unternehmen habe vor einem kalifornischen Gericht einem Vergleich zugestimmt und sich damit verpflichtet, Nutzern künftig die Möglichkeit zu eröffnen, die Einbindung in sogenannte “Sponsored Stories” zu verhindern. Unter den seit Beginn 2011 von Facebook genutzten “Sponsored Stories” versteht sich die Nutzung privater Einträge von Usern zu Werbezwecken. Loggt sich zum Beispiel ein User in einer Starbucks-Filiale ein und klickt bei dieser Marke oder einem Produkt den “Gefällt mir”-Button oder verwendet den Namen Starbucks in einem Post, kann dieser Post durch Facebook zu Werbezwecken gesondert hervorgehoben werden. Von nun an müsse Facebook in seinen Nutzungsbedingungen explizit auf dieses Vorgehen hinweisen und eine noch nicht näher definierte Möglichkeit anbieten, welche dem User Kontrolle über seine “Sponsored Stories” gewährt. Problematisch dürfte für Facebook primär sein, dass somit ein weiterer Einnahmezweig erheblich eingeschränkt wird und empfindliche Umsatzeinbußen drohen.

 

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Facebook: Umsetzung der neuen Nutzungs- und Datenschutzrichtlinie

25. Juni 2012

Facebook hat trotz der nicht als repräsentativ geltungswürdig verlaufenen Abstimmung über die Einführung von neuen Nutzungs- und Datenschutzrichtlinien diese nun eingeführt. Bis zum 8. Juni hatten die Facebook-User die Möglichkeit an der Abstimmung teilzunehmen, doch nur 0,04% (340.000 User) machten davon Medienangaben zufolge letztlich Gebrauch. Bereits vor der Wahl hatte es Kritik aus den Reihen der Datenschützer gegeben. Grund dafür war die von Facebook mit 30% der User angegebene Hürde als Voraussetzung der Umsetzung der Wahl. Kritiker sehen darin ein sicheres Indiz dafür, dass das Verfahren letztlich als Farce zu werten sei. Facebook erklärte, dass man bemüht sei, die Schwächen im Prozess aufzudecken. Warum trotz der Bemühungen, die Wahl für jedermann einfach zu gestalten, die Resonanz derart gering geblieben sei, müsse noch untersucht werden. Die 30%-Hürde stamme jedoch noch aus einer Zeit, als das Netzwerk sehr wenig Mitglieder hatte.

 

ULD: Inszenierte Abstimmung bei Facebook über Änderung der Nutzungsbedingungen

6. Juni 2012

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) hat sich kritisch bezüglich der Abstimmungsmöglichkeiten von Facebook-Nutzern über die Änderungsvorschläge der Nutzungsbedingungen geäußert. Zwar sei es grundsätzlich begrüßenswert, dass die Nutzer von Facebook überhaupt abstimmungsberechtigt, jedoch bestünde keine echte Wahlmöglichkeit der Nutzer. Zum einen würden nur solche Nutzer von Facebook über die Abstimmung informiert, die „Fan“ von der Seite „Facebook Site Governance“ sind, was gegenüber angeblich 900 Millionen Facebook-Mitgliedern eine verschwindend geringe Zahl sei. Zum anderen müssten nach dem Regelungswerk von Facebook weit mehr als 200 Millionen registrierte Nutzer abstimmen, um eine verbindliche Entscheidung zu erzwingen. Bei derart umfänglichen Änderungen wäre es erforderlich gewesen, alle Nutzer hierauf hinzuweisen. Besonders kritisch sei, dass wer an der Abstimmung teilnehmen möchte, nur zwischen den alten und den neuen Bedingungen wählen könne. Beide Alternativen enthielten allerdings rechtswidrige Klauseln, so dass guten Gewissens beide nicht wählbar seien.

„Ehrlich wäre es gewesen, sich mit den Forderungen der Nutzerinnen und Nutzer ernsthaft auseinanderzusetzen und echte Alternativen – natürlich auf Basis einer rechtskonformen Lösung – zur Wahl zu stellen. So ist die Abstimmung reine Augenwischerei. Das ganze Verfahren zeigt, dass Facebook keine wirkliche Mitbestimmung der Mitglieder möchte. Facebook stößt die vielen tausend Nutzerinnen und Nutzer, die sich an der Diskussion um die Regelungen beteiligt haben, vor den Kopf.“, kommentiert der Leiter des ULD Weichert.

Facebook: Neue Richtlinie für den Umgang mit Nutzerdaten vorgestellt

22. Mai 2012

Das weltweit größte Social Network Facebook hat seine neue Richtlinie für den Umgang mit Nutzerdaten vorgestellt. Grund für die Änderungen waren die Empfehlungen der irischen Datenschutzbehörde, welche nach eingehender Prüfung Ende des vergangenen Jahres diverse Nachbesserungen empfohlen hatte. Die irische Datenschutzbehörde ist nach dem Verständnis des US-Amerikanischen Unternehmens als einzige Datenschutzbehörde in Europa für die Belange Facebooks zuständig, da dort das europäische Headquarter beheimatet ist.

In der Erklärung des Unternehmens zu den Neuerungen heißt es: “Wir werden Daten so lange einbehalten, wie dies erforderlich ist, um den Nutzern und anderen Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Diese umfassendere Verpflichtung gilt für alle Daten, die wir über Dich sammeln und erhalten, einschließlich Informationen von Werbetreibenden”. Facebook kann somit Daten die das Unternehmen von Werbepartnern oder Spiele-Anbietern bekommt in manchen Fällen länger als die bisher gestatteten 180 Tage aufbewahren.

Zudem wird in der neuen Richtlinie ausführlich dargelegt, welche Informationen Facebook über seine Nutzer durch die Verwendung von, vor allem von Datenschützern vehement kritisierten, Cookies sammelt.

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ULD: “Facebook nervt – Widerspruch ist weiterhin und erneut nötig”

16. Mai 2012

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) hat die am 11.05.2012 von Facebook veröffentlichten Vorschläge für die Änderung seiner Datenverwendungsregeln überprüft und teilte mit, dass mit Implementierung der Datenverwendungsrichtlinien erneut keine wesentlichen Verbesserungen, sondern aus Datenschutzsicht sogar weitere Verschlechterungen einhergehen würden, wie z. B. Ermächtigungen für eine noch längere Speicherung und Nutzung der Daten. Die vom irischen Datenschutzbeauftragten geäußerte Kritik werde zwar aufgegriffen, aber die dort geforderten tatsächlichen Änderungen nicht umgesetzt.

“Facebook nervt, indem es die Öffentlichkeit mit immer wieder neuen Scheinma- növern hinhält. Facebook muss nicht einfach sein Kleingedrucktes ändern, sondern seine Geschäftspolitik und seine Datenverarbeitung. Hierüber muss dann Transparenz hergestellt werden.”, kommentierte der Landesbeauftragte für den Datenschutz Schleswig-Holstein Weichert. Er könne Facebook-Nutzern nur ein weiteres Mal empfehlen, gegen die geplanten Datenverwendungsrichtlinien Einspruch einzulegen.

 

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