„Ehrlich“, „privatsphärefreundlich“, „sicher“ – Openbook will Facebook unter Druck setzen

21. August 2018

An Facebook führt bislang kein Weg vorbei. Dies könnte sich zukünftig jedoch ändern: Openbook startet seine zweite Kickstarter-Kampagne und möchte ab Mai 2019 auf den internationalen Markt treten.

Die Initiatoren verzichten auf Tracking und Werbung. Im Gegensatz zu dem Ansatz Facebooks sollen nun die Menschen und nicht mehr das Geld im Mittelpunkt stehen. Openbook wird sich zudem durch eine eigene Währung, die sog. „Tips“ auszeichnen. Nutzer tauschen Euro oder Dollar in „Tips“ und können diese dann anderen Mitgliedern, z.B. Onlinejournalisten, zusenden. Wie das Unternehmen selbst Einnahmen generieren wird, bleibt bislang ungewiss. Openbook möchte sich zudem in Sachen Klimawandel engagieren und sieht 30 Prozent der Gewinne für NGOs vor.

Noch handelt es sich jedoch nur um eine Idee, für welche das Team um Joel Levi Fernández finanzielle Mittel sammelt.
Der Ansatz von Openbook ist aber durchaus interessant und scheint den Nerv der Zeit zu treffen: Die Menschen reagieren zunehmend sensibel auf den Umgang mit ihren Daten. Eine Plattform, welche den Schutz der Privatsphäre forciert, könnte sich vor dem Hintergrund durchaus etablieren.

Doch auch wenn das Konzept auf dem Papier überzeugt, wird letztlich der Nutzer entscheiden, ob das Netzwerk mit den gängigen Kommunikationsplattformen mithalten kann. Bei dem Kommunikationsmedium „Vero“ handelte es sich letztlich auch nur um eine kurz gehypte App, welche sich mit den Slogan „True Social“ schmückte und auf Algorithmen und Datensammelei verzichtete. Eine Alternative zu Facebook und Co. stellte sie letztlich jedoch nicht dar.

Die Erfahrung zeigt: Die Nutzer mögen Facebook. Wer sich hier eingerichtet hat, möchte nur ungern wieder gehen. Dies gilt umso mehr in Anbetracht der Tatsache, dass inzwischen nahezu jeder einen Facebook-Account besitzt. Doch in Europa ist die Anzahl der Mitglieder erstmalig rückläufig – vielleicht die Chance für Openbook?

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