Einrichtung des KI-Amts in der EU
Die EU-Kommission hat am 29.05.2024 verkündet, dass es das neue KI-Amt ins Leben rufen wird. Die Einrichtung des KI-Amts in der EU spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der neuen KI-Verordnung. Insgesamt soll die Institution zur Förderung sicherer und vertrauenswürdiger KI beitragen.
Aufbau des KI-Amts
Die im letzten Monat final verabschiedete KI-Verordnung sieht die Einrichtung des KI-Amts in der EU vor. Diese soll als Teil der Kommission zur europaweiten Durchsetzung der neuen Regeln beitragen. Eingegliedert werden soll das neue Office in die Generaldirektion für Kommunikationsnetzte, Inhalte und Technologien (DG CNECT). Dafür wird die bereits vorhandene Organisation umstrukturiert.
An oberster Stelle der neusten Einrichtung steht die Leiterin des KI-Amts. Die Leitung des DG CNECT hat zurzeit Lucilla Sioli inne. Federführend steht der Leitung ein wissenschaftlicher Leiter bei. Daneben agiert ein internationaler Berater zur Koordinierung der länderübergreifenden engen Zusammenarbeit. Das Amt soll mehr als 140 Mitarbeiter beschäftigen, darunter Technikexperten, Juristen, Politikspezialisten sowie Wirtschaftswissenschaftler. Dazu werden wahrscheinlich 80 neue Mitarbeiter eingestellt.
Die einzelnen Referate
Im Rahmen der Umstrukturierung werden im KI-Amt fünf neue Referate eingerichtet.
Zunächst ist das Referat für Regulierung und Einhaltung für die koordinierte Durchsetzung der KI-Verordnung verantwortlich. Dazu gehört neben der Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten auch die Untersuchung, Verfolgung und Sanktionierung von möglichen Rechtsverletzungen.
Zudem fokussiert sich das Referat für KI-Sicherheit auf die Ermittlung allgemeiner Risiken von großen und allgemeinen KI-Systemen. Hierzu entwickelt es Risikominderungsmaßnahmen, Bewertungsmechanismen und Testverfahren.
Das Referat für Exzellenz in KI und Robotik ist für die Finanzierung und Förderung von KI-Entwicklung zuständig. Hierzu gehört auch die Koordinierung der GenAI4EU.
Des Weiteren konzentriert sich das Referat für KI für das Gemeinwohl international auf Gemeinwohlprojekte, wie etwa Modelle zur Wettermodellierung oder Krebsdiagnose.
Zuletzt unterstützt das Referat für KI-Innovation und Politikkoordinierung die Verwirklichung der KI-Strategie der EU. Dies beinhaltet etwa die Beobachtung von Trends und die Schaffung von Innovationszentren.
Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen
Für eine ordentlich erarbeitete Entscheidungsfindung wird das KI-Amt mit den einzelnen Mitgliedstaaten, Expertengruppen und Foren zusammenarbeiten. Auf EU-Ebene soll es mit dem Europäische Ausschuss für künstliche Intelligenz, dem Wissenschaftlichen Gremium und dem Beratungsforum zusammenarbeiten.
Wie geht es weiter?
Nachdem die EU-Kommission in seiner Pressemitteilung nun die Einrichtung des KI-Amts in der EU angekündigt hat, sollen die Änderungen am 16.06.2024 wirksam werden. Die erste Sitzung des KI-Ausschusses ist für Ende Juni geplant. Binnen sechs Monaten sind spezielle KI-Leitlinien bereit zu stellen.
Fazit
Mit der Einrichtung des neuen KI-Amts und der umfassenden Umsetzung des KI-Gesetzes unternimmt die EU-Kommission die in der KI-Verordnung vorgeschriebenen Schritte. Es bleibt zu hoffen, dass das neue Amt die Regeln effizient umsetzen kann.