Symantec: Jeder dritte Nutzer mobiler Geräte verwendet kein Passwort

9. April 2013

Nach dem jüngst veröffentlichten Norton Cybercrime Report 2012 aus April 2013 des Sicherheitssoftwareunternehmens Symantec nutzen lediglich zwei Drittel der befragten europäischen Nutzer von Mobiltelefonen und Tablets ein Passwort, um die darauf befindlichen Daten zu schützen. Weiterhin sollen insgesamt 62 Prozent ungesicherte oder öffentliche WLAN-Verbindungen verwenden, z.B. auch um sensible Daten wie Bankkontozugangsdaten einzugeben, vier von zehn Befragten auch Apps aus nicht vertrauenswürdigen Quellen downloaden sowie ein Drittel der Befragten bei der Nutzung mobiler Devices zu Zahlungszwecken keine sicheren Zahlungswege wählen. Diese Sorglosigkeit überrasche insoweit, als 69 Prozent der Befragten angaben, wichtige Informationen auf ihren Mobiltelefonen und Tablets zu speichern oder diese für den Zugang zu wichtigen Informationen zu verwenden (z.B. E-Mails, Arbeitsdokumente, Passwörter).

 

Google Reader eingestellt, weil der Datenschutz zu teuer ist?

8. April 2013

In der Aktion Frühjahrsputz hat Google angekündigt, den Dienst “Reader” zum 01. Juli einzustellen. Bei Reader handelt es sich um einen RSS-Aggregator, der besonders unter Nutzern beliebt ist, die viele Informationsquellen im Auge behalten wollen. Dies hat in der Netzgemeinde zu einem kleinen Proteststurm, einer Petetition sowie dazu geführt, dass die Zeit Online die Frage stellt, ob das Ende des offenen Internets kommt.

Offiziell betont Google in oben verlinktem Blogbeitrag, dass eine abnehmende Nutzerzahl und die Fokusierung auf andere Projekte der Grund für das Ende des Angebots sei. Amerikanische Medien stellen unter Berufung auf Insider-Angaben jedoch die Behauptung auf, dass Google zunehmend Angst vor Gesetzesverstößen, insbesondere vor Datenschutzverstößen, habe und den Dienst daher einstelle. Sicherlich ist der Reader einer der Dienste, der ein eher geringes Potential für Datenschutzverstöße bietet. Jedoch soll Google den Reader bisher ohne eine verantwortliche Führungsperson, geschweige denn ein Team für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, betrieben haben. Den ungenannten Quellenangaben zufolge will Google aber nach den vergangenen Datenschutzskandalen und den daraus resultierenden Strafen für jeden Dienst sicherstellen, dass neue Gesetzesverstöße und Datenschutzpannen nicht mehr zu erwarten sind. Wenn man nun bedenkt, dass für den Reader eine entsprechende Infrastruktur erst aufgebaut würden müsste und der Dienst bezüglich der Werbeeinblendung sehr zurückhaltend aggiert, macht die Argumentation, dass der Privatsphärenschutz beim Reader für Google zu teuer wäre, dann auch bei einem eher “ungefährlichen” Produkt Sinn.

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Österreich: Videounterstützte Rettungsgassenkontrollen von Autobahnen

Die österreichische Verkehrsministerin Bures hat vergangenen Donnerstag gemeinsam u.a. mit der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das der Polizei erleichtern soll, Autofahrer, die die Rettungsgasse ignorieren oder widerrechtlich befahren, zu belangen. Geplant sei, dies im Rahmen der sog. videounterstützten Rettungsgassenkontrolle zu realisieren, für welche insgesamt 800 schwenk- und zoombare Videokameras der ASFINAG genutzt werden. Mittels dieser Kameras könne die Polizei über Videobedienstationen bei einem Stauereignis Autofahrer, die die Rettungsgasse befahren, gezielt ausforschen und in der Folge anzeigen. Die gesetzliche Grundlage soll mittels Novellierung der Straßenverkehrsordnung geschaffen werden, wobei der Entwurf bereits dem Innenministerium übermittelt worden sei. Man habe für den Einsatz dieser Form behördlicher Videoüberwachung strenge datenschutzrechtliche Kriterien formuliert. So dürften z.B. die Aufnahmen der Videoüberwachung nur zum Zwecke von Verwaltungsstrafverfahren und nur bei Vorliegen eines konkreten Verdachtes verwendet werden. Die Aufnahmen dürften außerdem nur so lange verwendet werden, wie sie für die Strafverfolgung erforderlich sein. Aufnahmen Unbeteiligter und Kennzeichen seien zu löschen oder auf andere Weise unkenntlich zu machen.

“Ich will, dass Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen die sichersten in ganz Europa werden”, begründet Bures das Maßnahmenpakte. “Wir sind auf einem guten Weg – im ersten Quartal sind heuer fünf Menschen auf Autobahnen und Schnellstraßen ums Leben gekommen, im Vorjahr waren es 15. Jeder einzelne Unfalltote ist einer zuviel. Mit unserem Maßnahmenpaket werden wir das System Rettungsgasse weiter optimieren und die Verkehrssicherheit weiter erhöhen.”

Google: Sechs EU-Länder üben Kritik

5. April 2013

Medienberichten zufolge sollen sechs europäische Länder, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Italien und Spanien Strafmaßnahmen gegen Google wegen vorgeworfener Datenschutzverstöße angekündigt haben.
Nach Kritik der EU-Datenschutzbehörden habe der Internetkonzern nicht reagiert, wie die französische Datenschutzbehörde Cnil mitgeteilt haben soll. Im Fokus steht die aktuelle Datenschutzrichtlinie, an welcher hauptsächlich kritisiert wurde, dass Google persönliche Daten über seine Nutzer sammele, kombiniere und speichere. Google behalte sich ausdrücklich vor, persönliche Informationen über seine Dienste hinweg zusammenzuführen.

Das Unternehmen bleibe bei seinem Standpunkt, dass seine Richtlinie mit dem EU-Recht in Einklang stehe und habe “keinerlei konkrete Maßnahme” ergriffen. Daher sei beschlossen worden, Maßnahmen wie Befragungen, Kontrollen und anderes zu ergreifen, was die verschiedenen Datenschutzbehörden in den einzelnen Ländern nach nationalen Regeln untersuchen wollen. Die Sanktionen sollen nicht auf EU-Ebene, sondern in jedem Land einzeln erfolgen.

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BITKOM: Berufsbild Social Media Manager

4. April 2013

Nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) hat sich das neue Berufsbild des Social Media Managers in der Wirtschaft mehr und mehr etabliert. Eine repräsentative Umfrage unter 854 deutschen Unternehmen habe ergeben, dass bereits 16 Prozent einen oder mehrere Mitarbeiter beschäftigten, der/die für den Einsatz und die Nutzung sozialer Medien verantwortlich ist/sind. Im Jahr 2011 seien es noch 10 Prozent gewesen. Weitere 7 Prozent der befragten Unternehmen planen nach den Umfrageergebnissen derzeit konkret, eine entsprechende Stelle zu schaffen.

„In vielen Unternehmen sind soziale Medien heute ein wichtiger Kommunikationskanal zum Beispiel für das Marketing, den Service oder das Recruiting“, so BITKOM-Hauptgeschäftsführer Rohleder. „Für die sinnvolle und effektive Nutzung sozialer Medien brauchen die Unternehmen entsprechende Spezialisten.”

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Googles neue Datenschutzbeauftragte: Lawrence You

2. April 2013

Nun packt auch Alma Whitten ihre Koffer und gibt die Stelle als Datenschutzbeauftrage bei Google auf. Alma Whitten besetzte drei Jahre lang die damals neu geschaffene Stelle des „Director of Privacy“. Nachfolgerin wird Lawrence You, die bereits seit acht Jahren bei Google beschäftigt ist  und mit den bestehenden datenschutzrechtlichen Anforderungen, so Google, vertraut sei. Anlass zur Schaffung des „Director of Privacy“ war nach Angaben von heise.de, dass Google einräumen musste, dass bei den Aufnahmen für Google Street View Informationen aus ungesicherten W-LAN Netzen mitgeschnitten worden sind.

Nach Android-Chef Andy Rubin und dem Verantwortlichen für den Kartendienst Jeff Huber ist Alma Whitten nun bereits die Dritte, die Google verlässt. Huber und Rubin wechselten zu Google X. Google X ist verantwortlich für Zukunftsprojekte wie beispielsweise die Datenbrille.

Berliner Beauftragter für Datenschutz: Achtung bei “Bring your own device”

28. März 2013

Der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Dix hat am gestrigen Tag seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2012 vorgestellt. Neben den Schwepunktthemen Funkzellenabfrage, EU-Datenschutzgrundverordnung, vermeidbare Fehler von Unternehmen bei der Durchführung von Prüfungen und Weitergabe von Verordnungsdaten durch Apothekenrechenzentren wird dabei der datenschutzrechtlich problematische Trend des Einbindens privater Endgeräte des Arbeitnehmers am Arbeitsplatz (“Bring your own device”) behandelt. Da sich diese Geräte meist dem IT-Management entzögen, mit dem der Arbeitgeber die eigenen informationstechnischen Geräte verwaltet und kontrolliert, seien technische und datenschutzrechtliche Gefahren gegeben, denen der Arbeitgeber mit einer Gesamtstrategie begegnen könne. So sollten beispielsweise schriftliche Vereinbarungen zur Regelung der rechtlichen und technischen Details getroffen werden, die u.a. Vorgaben enthalten, wer wann und in welcher Weise Zugriff auf Daten auf privaten Endgeräten haben kann, wie zwischen privaten und geschäftlichen Daten getrennt wird und wann eine Löschung von Daten erfolgt. Ferner sei es sinnvoll, Regelungen zur Arbeitszeit und zur Kostenverteilung zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer für Gerät, Software und Nutzungsentgelte zu treffen. Aus technischer Sicht sollten Maßnahmen getroffen werden, die eine sichere Nutzung von mobilen Geräten (z.B. über eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung, Bildschirrmsperren, VPN, Virenscanner) ermöglichen.

“Das Phänomen BYOD ist weiter zu beobachten. Bestimmte Probleme, Bedrohungen und Sicherheitsmaßnahmen sind bekannt, Lösungen bereits diskutiert und verfügbar. Durch die Kombination verschiedener technischer und rechtlicher Maßnahmen müssen die Risiken beherrscht werden, die durch die Nutzung privater Datenverarbeitungsgeräte im beruflichen Umfeld entstehen. Deshalb sollte BYOD in der öffentlichen Verwaltung weiterhin die Ausnahme bleiben.”, so Dix.

 

 

Firefox 22: Blocken von Tracking-Cookies

27. März 2013

Medienberichten zu folge plant Mozilla einen Patch von Firefox 22, welcher mehr Datenschutz für die Nutzer bringen soll.
In seiner kommenden Version solle er dem Vorbild von Safari folgen und sogenannte Drittanbieter-Cookies blocken. Solche Tracking-Cookies (oder Third-Party-Cookies) stammen nicht direkt von der besuchten Webseite und führen zu dem Phänomen, dass z.B. nach Besuch eines Online-Shops, bei späterem Besuch einer völlig anderen Website, das eben angeschaute Produkt angeziegt wird.
Die neue Firefox-Version solle es Werbetreibenden erschweren, über Third-Party-Cookies das Verhalten von Nutzern zu tracken und zu analysieren, indem nur noch die Website einen Cookie setzen kann, die gerade angesurft wurde und gerade nicht das Werbenetzwerk, mit dem die Seite zusammenarbeitet.
Bereits jetzt können Nutzer in den Browser Einstellungen Cookies von Dritten abweisen, was künftig per Voreinstellung geschehen soll, sodass die Annahme der Drittanbieter-Cookies standardmäßig abgestellt sein soll. Bis jetzt praktiziert nur Apples Safari-Browser eine solche Abweisung von Third-Party-Cookies.

Indien: Biometrische Erfassung aller Einwohner

Indiens Regierung plant Medienberichten zufolge im Rahmen des Projekts Aadhar, alle Einwohner – auch biometrisch – zu erfassen und jedem eine Personennummer zuzuteilen (Unique Identification, UID). In den kommenden vier Jahren sollen 600 Millionen Inder mit UIDs versehen werden. Geplant sei, dies auf alle 1,2 Milliarden Einwohner Indiens auszuweiten. Die für das Projekts im vergangenen Jahr gegründete Behörde Unique Identification Authority of Inida (UIDAI) trage für die Ablaufkontrolle die Verantwortung.

Die Regierung Indiens wolle damit erstmalig in der Landesgeschichte die klare und eindeutige Identifikation aller Bürger ermöglichen. Davon sollen vor allem Einwanderer, Arme oder die ländliche Bevölkerung profitieren, da erst die eindeutige Identifikation dazu beitrage, Bankgeschäfte zu tätigen, Sozialhilfe zu beantragen oder aber eine Schulausbildung zu erhalten. Kritiker hingegen sollen das Projekt als “Schnellschuss” einordnen und insbesondere datenschutzrechtliche Probleme sehen. Der diesbezügliche Gesetzesentwurf enthalte beispielsweise mannigfaltige Schwachstellen bezüglich des Vermeidens einer unbefugten Nutzung der personenbezogenen Daten.

 

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